Auch im Jahr 2024 müssen sich Bauherr:innen und Hausbesitzer:innen auf neue Gesetze und Vorschriften einstellen. Vor allem das viel diskutierte (geänderte) Gebäudeenergiegesetz, auch bekannt als Heizungsgesetz, tritt ab Januar des neuen Jahres in Kraft. Einige Vorhersagen könnten sich jedoch positiv auf das Bauvorhaben von angehenden Bauenden auswirken, zum Beispiel weiter fallende Bauzinsen. Was sich genau ändert und was Expert:innen der Immobilienbranche für das Jahr 2024 prognostizieren, erfahrt ihr in unserer Übersicht.
Mit dem 01. Januar 2024 tritt das Gebäudeenergiegesetz in Kraft. Das wurde vor der tatsächlichen Verabschiedung vielfach diskutiert und kritisiert. Eine entscheidende Neuerung in dem Gesetz betrifft den Gebrauch erneuerbarer Energien in Heizsystemen: Ab diesem Zeitpunkt schreibt das Gesetz vor, dass mindestens 65 Prozent der Energie, die für neu installierte Heizungen in Gebäuden verwendet wird, aus erneuerbaren Quellen stammen müssen.
Wer ein neues Haus baut, muss sich allerdings nicht von Beginn an an die Vorgaben halten, es sei denn es handelt sich um einen Neubau in einem Neubaugebiet. Alle anderen Bauherr:innen von Neubauten haben noch mehr Zeit, um ihre Heizungsanlage an die Vorgaben des GEG anzupassen, sofern die neu installierte Anlage nicht ohnehin diesen entspricht.
Der Immobilien- und Energiesektor gehört zu einem der größten Treiber des CO2-Ausstoßes, weswegen in Zukunft vermehrt Maßnahmen ergriffen werden sollen, die den Verbrauch des klimaschädlichen Gases eindämmen und Investitionen in eine klimafreundliche Zukunft ermöglichen. Dazu hat die Bundesregierung die Erhöhung des CO2-Preises beschlossen. Dieser beträgt ab Januar 2024 für Benzin, Heizöl und Gas 45 Euro pro Tonne. Geplant ist, dass der Preis für das klimaschädliche Gas im Jahr 2025 auf 55 Euro pro Tonne angehoben wird.
Branchenexpert:innen gehen davon aus, dass sich die Immobilienpreise in 2024 wieder stabilisieren werden. Zu Beginn des Jahres sei nicht davon auszugehen, dass die Preise in begehrten Wohnlagen stark fallen werden, wie es beim Baufinanzierungsdienstleister Dr. Klein zu lesen ist. Voraussichtlich werden die Immobilienpreise auf dem Land jedoch stärker fallen als in den Metropolen. Insgesamt sei jedoch eher mit einem gleichbleibenden bzw. leicht sinkenden Niveau zu rechnen.
Zu Beginn des neuen Jahres gibt es wieder Hoffnung für Bauherr:innen, die sich den Traum des Eigenheims erfüllen wollen. Unter den bestmöglichen Finanzierungsbedingungen sind die Bauzinsen auf teilweise unter drei Prozent gefallen. Einigen Expert:innen zufolge könnten sich die Bauzinsen dieses Jahr auf diesem Niveau bzw. auf der 4-Prozent-Marke einpendeln, oder aber sinken. Ein Argument für diese Prognose ist die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank (EZB) dieses Jahr den Leitzins wieder senken wird, was einen indirekten positiven Effekt auf die Höhe der Bauzinsen hat.
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Wärmeversorgung in Deutschland klimafreundlicher zu machen. Ein Instrument dafür ist die kommunale Wärmeplanung, die eine kosteneffiziente und klimafreundliche Wärmeversorgung in ganz Deutschland gewährleisten soll. Diese soll u.a. die Umstellung auf erneuerbare Energien fördern. Bauministerin Klara Geywitz erklärt auf der Website des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen dazu: Ab dem 1. Januar 2024 werden in ganz Deutschland Wärmepläne erstellt. Das gibt den Bürgerinnen und Bürgern, den Unternehmen und Energieversorgern Sicherheit darüber, mit welcher Wärmeversorgung sie lokal rechnen können.
Viele Kommunen in Deutschland haben bereits eine Wärmeplanung oder haben mit der Planung schon angefangen. Die Kommunen, die sich jetzt auf den Weg machen, bekommen dafür Zeit und finanzielle Unterstützung für den Planungsprozess. Die 500 Millionen Euro stehen bereit, dies hat die Bundesregierung im Oktober 2023 dem Bundesrat schriftlich zugesichert."
Für Bauherr:innen und Immobilienbesitzer:innen soll die kommunale Wärmeplanung mehr Sicherheit bei der Planung bieten, da Interessierte hier Informationen darüber erhalten, welche Wärmeversorgung vor Ort (in Zukunft) realisiert werden soll.
In den letzten zwei Jahren hat die Bundesregierung gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bei vielen (angehenden) Bauherr:innen und Hausbesitzer:innen für Unsicherheit gesorgt. Teilweise konnten die Förderversprechen aufgrund sehr schnell ausgeschöpfter Mittel nicht eingehalten werden und es kam zum Förderchaos.
Jüngst verkündete aber die Bauministerin Klara Geywitz, dass das KfW-Förderprogramm für klimafreundlichen Neubau (KFN) ab nächsten Monat, also im Februar 2024, wieder anlaufen soll (Stand: 23.01.2024). Hier werden laut der KfW der Neubau von klimafreundlichen Wohngebäuden als Effizienzhaus 40 oder deren Ersterwerb mit dem Zusatz “Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude PLUS" (QNG-PLUS) oder Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude Premium" (QNG-PREMIUM) gefördert.
Wie es im gesamten Jahr mit den Förderprogrammen für den Neubau und Sanierungen weitergeht, ob neue dazu kommen bzw. alte aufgestockt werden, ist noch unklar.
Disclaimer: Diese Informationen erfolgen nicht im Rahmen eines konkreten Vertragsverhältnisses. Die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der zur Verfügung gestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Hausbau: Erstgespräch mit Architekten richtig vorbereiten - Kenne diese fünf wichtigen Tipps!
News und Trends zum Thema Hausbau (18.11.2024): Wagenknecht gegen »Heizungsgesetz«; Immobilienmarkt im Wandel: Öl- und Gasheizungen verlieren an Wert; Aktueller Bauzins unseres Referenzkredites
News und Trends zum Thema Hausbau (11.11.2024): BGH: Minderung und Kostenvorschuss bei Baumängeln kombinierbar; Junge Menschen sind bereit, für das Eigenheim zu sparen; Aktueller Bauzins unseres Referenzkredites