Architekt, Dachdecker, Fensterfachfirma, Malereibetrieb oder Energieberaterin: Bei einem Hausbau, einem Umbau oder einer Sanierung sind viele Personen beteiligt. Und es gibt viel zu beachten, schließlich soll auf Anhieb alles gelingen. Hausbesitzer und -besitzerinnen stecken viel Geld in ihr künftiges Eigenheim und Fehler lassen sich nicht mal eben beheben. Damit alles reibungslos abläuft, braucht es eine Person, die die Vorgänge auf der Baustelle überwacht. Diese Rolle übernimmt der Bauleiter bzw. die Bauleiterin.
Ein Bauleiter wird von den Bauenden beauftragt. Meist ernennt der Bauherr bzw. die Bauherrin den Bauingenieur oder die Architektin zum Bauleiter, der schon mit der Planung betraut war. Das ist auch naheliegend, denn diese Person war von Anfang an dabei, hat die nötigen Fachkenntnisse und kann am besten einschätzen, ob alle Schritte beim Hausbau wie geplant durchgeführt werden. Die Bauleiterin koordiniert die Umsetzung des Bauvorhabens hinsichtlich der fachgerechten Umsetzung, der Einhaltung des Zeitplans und der Wirtschaftlichkeit. Nach Abschluss des Bauprojekts führt die bauleitende Person eine Qualitätskontrolle durch. Der Bauleiter arbeitet eigenverantwortlich und steht in engem Kontakt mit den Hausbauenden. Die Ernennung eines Bauleiters bzw. einer Bauleiterin auf deiner Baustelle ist Pflicht.
Theoretisch kannst du auch selbst die Bauleitung übernehmen. Das macht jedoch nur dann Sinn, wenn du selbst aus der Baubranche kommst und ein sehr umfangreiches Fachwissen mitbringst. Ist das nicht der Fall, solltest du lieber auf die fachkundige Unterstützung eines Experten zurückgreifen.
Architektin, Bauingenieur, Energieberaterin: Es kommen mehrere Personen als Bauleiter für dein Bauprojekt in Frage. Wie gehst du bei der Suche nach einer kompetenten Bauleitung vor und worauf gilt es zu achten?
Zunächst einmal kannst du beim zuständigen Architekten eine Bauleitung anfragen, falls er eine solche anbietet. Das ist der einfachste Weg, schließlich ist in jedem Fall eine Architektin in dein Bauvorhaben involviert. Um dein Haus energieeffizient zu gestalten, ist außerdem meist die Expertise eines Energieberaters notwendig. Auch den Energieberater kannst du mit einer Bauleitung beauftragen, falls er diese anbietet. Erkundige dich bei der Auswahl des Bauleiters nach dessen Referenzen und Erfahrungen. Schließlich möchtest du die Bauleitung für dein Eigenheim nur in die Hände einer fachkundigen Person geben.
Grundsätzlich ist es die Aufgabe einer Bauleiterin, den Hausbau und sämtliche Arbeiten am betreffenden Objekt zu überwachen. Was konkret zu dieser Überwachung gehört, entscheiden beide Vertragspartner, also der Bauleiter und du.
Einerseits führt die Bauleiterin ihre Aufgaben also im Büro durch, wo sie Rechnungen prüft oder die Abläufe koordiniert, indem sie telefonisch und per E-Mail in Kontakt zu den ausführenden Fachfirmen und zu den Hausbauenden steht. Aber auch regelmäßige Kontrollen auf der Baustelle gehören zu den Aufgaben des Bauleiters. Ein Baustellenbesuch findet in der Regel dann statt, wenn eine Maßnahme durchgeführt wurde oder für den nächsten Schritt im Ablaufplan eine vorherige Kontrolle notwendig ist. Der Bauleiter muss die Einhaltung zahlreicher rechtlicher Vorgaben überprüfen. Dazu gehören das Einholen einer Baugenehmigung, die Einhaltung baurechtlicher Vorschriften, die Prüfung der Energieeffizienz und die Einhaltung von Brandschutzregelungen. Die Aufgaben des Bauleiters sind mit einer letzten Begehung der Baustelle und einer Abnahme des Objekts abgeschlossen.
Die Kosten für die Beauftragung eines Bauleiters hängen vom Umfang des Bauprojekts, vom Umfang der vereinbarten Leistungen und vom Honorar des Bauleiters ab. Bei einem angestellten Architekten oder Bauingenieur dient in aller Regel die HOAI als Berechnungsgrundlage.
Du kannst für die Bezahlung des Bauleiters in etwa mit fünf Prozent der gesamten Baukosten rechnen.
Die Durchführung der Aufgaben des Bauleiters erfordert umfangreiches Fachwissen, das du dir als Laie unmöglich selbst aneignen kannst. Zu groß ist die Gefahr von Baumängeln. Und Fehler sind bei einem Bauprojekt kostspielig und unbedingt zu vermeiden. Der Bauleiter ist für dich als Bauherr dein wichtigster Ansprechpartner. Wenn du Fragen bezüglich deines Bauprojekts hast, kannst du dich an ihn wenden. Die Bauleiterin kümmert sich von Anfang bis Ende um reibungslose Abläufe auf der Baustelle und sorgt dafür, dass alle Beteiligten ihre Aufgaben ordnungsgemäß und innerhalb des Zeitplans erledigen. Die Koordination durch einen Bauleiter verhindert, dass es zu Chaos oder Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Fachfirmen, Experten und Hausbauenden kommt.
Teilweise ist es so, dass Handwerker es in Hinblick auf baurechtliche und energetische Vorgaben nicht immer so genau nehmen. Der Bauleiter kennt sich als Experte mit den gesetzlichen Regelungen bestens aus und wacht, soweit es ihm möglich ist, mit Argusaugen über die Baustelle.
Kommt es doch zu einem gröberen Fehler, greift der Bauleiter ein und zeigt Maßnahmen zur Fehlerbehebung oder für einen Notfallplan auf. Außerdem behält er die Kosten im Blick, damit das Bauprojekt im Rahmen deines Budgets bleibt. Du wirst durch den Bauleiter also erheblich entlastet und kannst dich auf dessen Expertise verlassen.
Eine Architektin, ein Bauingenieur oder Energieberater kennt sich in der Regel auch mit den Voraussetzungen für eine Förderung von Bauprojekten durch das BAFA (Bauamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) und die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) aus. In vielen Fällen ist für den Erhalt von Fördermitteln sogar die Beratung durch einen Energieberater und die Erstellung eines individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) verpflichtend. Wenn dir Zuschüsse zugesichert werden, musst du nur einen Eigenanteil zahlen, der einen Bruchteil der Gesamtkosten beträgt. So sparst du dir beim Hausbau viel Geld. Lass dir diese Möglichkeit nicht entgehen und konsultiere eine Bauleiterin.
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