Wer zur Zeit ein Haus bauen oder kaufen möchte, der muss sich nicht nur auf teurere Baumaterialien und Co. einstellen, sondern auch auf hohe Bauzinsen beim Immobilienkredit. Im letzten Jahr sind diese rasant angestiegen und viele Bauherr:innen und Immobilienkäufer:innen fragen sich, wie es in (naher) Zukunft weitergehen wird. Wir klären dich über die aktuelle Entwicklung der Bauzinsen auf und welche Zukunftsprognosen es gibt.
Wir beobachten die Bauzinsen ganz genau: In unserer Chart siehst du, wie sich die Zinsen für unseren Referenzkredit* seit dem letzten Jahr entwickelt haben.
Im Januar 2023 mussten Bauherr:innen für unseren Referenzkredit 4,54 Prozent Bauzinsen zahlen, Mitte des Jahres mit 4,55 Prozent galt nahezu das gleiche Niveau und im Oktober des laufenden Jahres sind die Zinsen auf rund 4,89 Prozent gestiegen. Insgesamt hat sich der Zins für unseren Referenzkredit im Jahr 2023 auf ein Niveau von rund 4,5 bis knapp 5 Prozent eingependelt.
Wie es in den nächsten Monaten oder Jahren weitergehen wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt keine:r sagen. Einige Expert:innen gehen jedoch davon aus, dass die Zinsen kurzfristig leicht steigen bzw. minimal schwanken werden.
*Referenzkredit Baukosten: 500.000 Euro, Eigenkapital: 70.000 Euro, Grunderwerbsteuer: 6, %, Notarkosten: 2 %, Tilgung: 2 %, 30 Jahre Zinsbindung, gleicher Zins nach Zinsbindung, keine Sondertilgung, 1-3 Tilgungsanpassungen, inkl. Vermittler
Die Bauzinsen sind aufgrund des allgemeinen Zinsniveaus in Deutschland und der Eurozone sowie der steigenden Inflation gestiegen. Banken refinanzieren Immobilienkredite durch den Verkauf von Staatsanleihen und Pfandbriefen und geben die damit verbundenen Mehrkosten in Form von höheren Bauzinsen an die Verbraucher:innen weiter.
Die steigende Inflation führt dazu, dass u.a. die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins erhöhte und dieser Kurs ist und wird fortgesetzt, um die Inflation auf ein mittelfristiges 2 Prozent-Ziel zu senken. Banken müssen sich zu höheren Kosten Geld bei der Zentralbank leihen, was die Bauzinsen weiter ansteigen lässt.
Kreditnehmer:innen leisten jeden Monat eine Zahlung (sog. Annuität) an die Bank, bei der sie sich das Geld für das Eigenheim geliehen haben. Diese setzt sich aus den Zinsen für das Darlehen und der Tilgung zusammen. Höhere Zinsen bedeuten also bei einer gleichbleibenden monatlichen Annuität, dass weniger vom Kredit durch die Tilgung abbezahlt werden kann. Ergo: Es dauert länger, bis der Kredit abbezahlt ist, oder aber die monatliche Rate erhöht sich durch die gestiegenen Zinsen.
Während der Handelsblatt-Tagung Baufinanzierung im Oktober 2023 erklärte Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow Consulting, dass sich Kreditnehmer:innen bis 2030 auf eine rund 30 Prozent höhere monatliche Zins- und Tilgungsrate einstellen müssten. Bis dahin, davon gehe der Experte aus, seien jedoch u.a. auch Löhne und Gehälter angestiegen.
Aber: Der Baufinanzierungsexperte macht darauf aufmerksam, dass die Bauzinsen im Vergleich zu anderen Jahren derzeit eher moderat ausfallen würden. Eine monatliche Standardrate erreiche zur Zeit das Niveau aus dem Jahr 2011, wobei die Immobilienpreise zu diesem Zeitpunkt deutlich geringer ausfielen.
Bauherr:innen, die sich ihren Traum vom Eigenheim während der aktuellen Zinslage weiterhin verwirklichen wollen, sollten u.a. diese Tipps beachten:
Keine:r weiß, wie sich die Zinsen in nächster Zeit entwickeln werden, deswegen sollten Bauherr:innen die Bauzinsen genau beobachten und die (geringen) Zinsschwankungen nutzen, um das beste Angebot für ihre Baufinanzierung zu finden.
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