Heutzutage haben es Bauherren und -herrinnen immer schwerer, ein passendes und vor allem günstiges Stückchen Land zu finden. Sowohl die Rohstoff- und Materialpreise für das Traumhaus als auch die Preise für Grundstücke explodieren geradezu. In den vergangenen Jahren mussten Hausbauende kontinuierlich mehr für ihr eigenes Grundstück bezahlen, ob das in Zukunft auch so sein wird, wird sich zeigen. Hier gibt es einen Überblick, wie sich die Grundstückspreise entwickelt haben.
In Deutschland variieren die Grundstückspreise je nach Bundesland. Dabei kostet ein Grundstück im Durchschnitt 213 Euro pro Quadratmeter baureifes Land (Stand 2021). Im Jahr zuvor waren es noch circa 154 Euro (vgl. Statistisches Bundesamt 2021). Dabei bedeutet „baureif“, dass das Grundstück erschlossen und direkt bebaubar ist. Die Entwicklung der Preise zeigt − Bauland wird immer teurer, wobei die Lage und das Bundesland einen großen Einfluss auf die Preise haben. In Großstädten wie Hamburg oder Berlin bezahlen Hausbauende am meisten für ihre Grundstücke (Hamburg 1.128 Euro, Berlin 931 Euro).
Hamburg gehört zu den Bundesländern, die am teuersten für baureifes Bauland sind. Hausbauende, die auf Thüringen, Sachsen-Anhalt oder Mecklenburg-Vorpommern ausweichen, zahlen in der Regel am wenigsten pro Quadratmeter für ihr zukünftiges Grundstück. Die Tabelle zeigt die durchschnittlichen Preise aus allen Bundesländern in Deutschland.
(Quelle: Statistisches Bundesamt, Stand 2020, veröffentlicht August 2021)
Beim Grundstückskauf bewegen sich Hausbauende in Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg im mittleren Preissegment für baureifes Land. Innerhalb der Bundesländer gibt es nochmals je nach Größe der Städte und Gemeinden deutliche Preisunterschiede.
Es gibt zwei unterschiedliche Verfahren, um den Preis eines Grundstückes zuverlässig zu ermitteln: Das Vergleichswertverfahren und den Bodenrichtwert.
Bei diesem Verfahren werden Vergleiche mit anderen Grundstücksbodenwerten herangezogen. Die Grundstücke müssen aber in wesentlichen Merkmalen übereinstimmen. Außerdem müssen in der Regel aktuelle Preise berücksichtigt werden. Das Verfahren findet nur Anwendung, wenn es ausreichend Grundstücke in der Umgebung gibt, die miteinander verglichen werden können.
Anders als beim Vergleichswertverfahren wird der Bodenrichtwert als Preis in Quadratmetern angegeben. Durch einen Gutachterausschuss der jeweiligen Kommunen und Gemeinden werden alle Kaufpreise aus den vergangenen Grundstücksverkäufen herangezogen und ein durchschnittlicher Wert für die einzelnen Bodenrichtwertzonen berechnet. Die Angaben dazu können auf dem Bodenrichtwertinformationssystem (BORIS) für alle Bundesländer kostenlos abgerufen werden. Dazu hier mehr BORIS-D – Bodenrichtwerte Deutschland (bodenrichtwerte-boris.de).
Es gibt verschiedene Faktoren, die den Grundstückspreis beeinflussen. Diese sind in der Regel individuell für das Grundstück zu betrachten, weil sie sich tendenziell an den ortsüblichen Preisen orientieren, aber von Grundstück zu Grundstück abweichen können.
Für Bauherren und -herrinnen, die sich kein Grundstück in der Stadt leisten können, gibt es Wege und Möglichkeiten, sich trotzdem ein Stückchen Land zu sichern.
Obwohl die Baulandpreise kontinuierlich steigen, sind sie in der Regel in ländlichen Gebieten weniger hoch als in der Großstadt. Deswegen könnte sich ein Blick auf eine andere Region oder das Land beziehungsweise Randgebiete lohnen.
Hausbauende sollten sich überlegen, ob sie für ihr Bauvorhaben wirklich ein 1.000 Quadratmeter großes Grundstück benötigen oder ob es womöglich doch etwas kleiner sein darf. Weniger Grundstücksfläche bedeutet vielleicht Abstriche beim Hausbau, entlastet das Baubudget aber um einiges. In der Regel lassen sich Grundstücke in Standardgröße auch eher finden als andere.
Wer clever sparen möchte, der kauft ein unbebautes Grundstück unabhängig einer Immobilie. Dadurch lassen sich teilweise die Kaufnebenkosten reduzieren, da diese unter anderem den Kaufpreis als Berechnungsgrundlage haben.
Wer sich für ein eigenes Haus entscheidet, der sollte mit der Grundstückssuche nicht zu lange warten. Die Preisentwicklungen für Bauland zeigen nämlich einen kontinuierlichen Anstieg, sodass immer mehr Kosten für den Kauf des eigenen Landes entstehen. Auch die Kosten, die zusätzlich zum Kaufpreis anfallen, können in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Bevor die Suche nach dem perfekten Plätzchen losgehen kann, sollten sich Bauherren und -herrinnen aber Gedanken darüber machen, wie ihr zukünftiges Haus aussehen soll und welche Bedingungen das Grundstück dafür erfüllen muss.
Aufgrund der günstigen Baufinanzierungszinsen ist in nächster Zeit nicht mit einem Rückgang der Bauprojekte zu rechnen, weswegen die Grundstückpreise voraussichtlich weiter steigen werden.
In den vergangenen Jahren sind immer mehr Menschen in die großen Städte und Gemeinden gezogen, um zentral leben und arbeiten zu können. Deswegen bewegen sich die Grundstückspreise in Städten konstant auf einem höheren Niveau als in ländlichen Gegenden. Auch in den östlichen Bundesländern wie Thüringen und Sachsen-Anhalt können sich Hausbauende den Traum des eigenen Hauses günstiger erfüllen. Allgemein kann gesagt werden, dass Grundstücke auf dem Land günstiger als in der Stadt sind. Allerdings benötigen Hausbauende, wenn keine ausreichende Infrastruktur gegeben ist, womöglich ein zweites Auto. Die Anschaffungs- und auch die Fahrtkosten müssen dann zusätzlich bei den Gesamtkosten für ein Grundstück berücksichtigt werden.
Zusätzlich zum Kaufpreis des Grundstücks kommen auf Bauherren und -herrinnen auch die sogenannten Kaufnebenkosten sowie Erschließungs- und Herrichtungskosten zu. Zu mindestens die Kaufnebenkosten müssen bei jedem Grundstückskauf zusätzlich bezahlt werden.
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