Ein häufiger Grund, warum Bauherr:innen ihr Traumgrundstück letzten Endes doch nicht kaufen, ist eine vorhandene (baufällige) Immobilie auf dem Grundstück. Ist das Gebäude nicht mehr zu retten, müssen die Für und Wider eines Hausabrisses bedacht und die Kosten dafür in das Hausbaubudget eingeplant werden. Wir klären dich in unserem Ratgeber auf, wann ein Hausabriss grundsätzlich notwendig ist, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Kosten anfallen können.
Wer beim Haus- oder Grundstückskauf ein Schnäppchen machen möchte, der muss oftmals in Kauf nehmen, ein sanierungsbedürftiges oder sogar baufälliges Haus mit zu kaufen. Die Gründe, warum so ein Haus dann abgerissen werden muss, sind unterschiedlich - teilweise sind die Immobilien mit Schadstoffen belastet, wie zum Beispiel Asbest. In anderen Fällen gibt es Defizite in der Statik, und das Haus ist praktisch unbewohnbar. Manche Bauende fangen zunächst auch an, das Gebäude zu sanieren und merken dann, dass der Zustand zu schlecht ist, um es zu erhalten.
Oftmals lassen sich die individuellen Wünsche der Bauherr:innen auch nicht ohne größeren Aufwand bzw. Kosten umsetzen, wie zum Beispiel wenn besonders hohe Decken gewünscht sind.
In der Regel darf ein Haus nicht ohne weiteres abgerissen werden. Je nachdem, wie groß das Gebäude ist, muss eine entsprechende Abrissgenehmigung von der zuständigen Baubehörde eingeholt werden. Ob du für den Abriss deines Hauses eine Genehmigung brauchst, kannst du in der entsprechenden Landesbauordnung deines Bundeslandes nachlesen. In vielen Bundesländern gilt, dass für Gebäude mit einem umbauten Raum von weniger als 300 m³ keine Genehmigung eingeholt werden muss. Aber teilweise muss eine rechtzeitige Anzeige beim Bauamt erfolgen. Um vollends sicherzugehen, kannst du dich bei deinem zuständigen Bauamt erkundigen.
Für denkmalgeschützte Gebäude oder solche, die schützenswerten Tieren oder Pflanzen einen Lebensraum bieten, müssen teilweise weitere Voraussetzungen erfüllt werden, damit das Gebäude abgerissen werden kann.
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Kosten eines Hausabrisses bestimmen:
Eine pauschale Antwort auf die Kostenfrage gibt es beim Hausabriss nicht, da diese mit den individuellen Faktoren vor Ort zusammenhängen. In der Regel werden die Gegebenheiten vor Ort durch einen Fachbetrieb besichtigt und ein entsprechendes Angebot erstellt- so können Bauherr:innen auch sichergehen, dass die örtlichen Gegebenheiten genau geprüft worden sind und das Risiko für versteckte Kosten minimiert worden ist.
Der grobe Kostenrahmen bewegt sich bei circa 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter für einen Abriss. Im Schnitt kostet der Abriss eines kleineren freistehenden Einfamilienhauses mit Vollunterkellerung rund 25.000 bis 30.000 Euro. Den größten Posten bilden dabei der Abriss selbst und die (Baustoff-)Entsorgung. Je nach Haus, Aufwand und Baustoffen können die Kosten für einen Hausabriss erheblich variieren.
Angesichts der hohen Kosten, die ein Hausabriss verursachen kann, stellen sich viele Bauherr:innen die Frage, ob sie die Kosten irgendwie reduzieren können. Tatsächlich ist es möglich, die Kosten zu senken, indem du bestimmte Arbeiten in Eigenregie übernimmst, wie beispielsweise das Entleeren des Gebäudeinneren, das Fällen von Bäumen oder andere Tätigkeiten, die den Arbeitsaufwand des Abrissunternehmens verringern. Wer kleinere Gebäudeteile in Eigenleistung abreißen möchte, der sollte sich bewusst sein, dass das nur möglich ist, sofern die eigene Sicherheit bzw. die von Dritten nicht gefährdet ist. Bei größeren oder komplexeren Projekten sollten immer Profis beauftragt werden.
Außerdem sollte bei Eigenleistungen darauf geachtet werden, dass eine korrekte Trennung der Baustoffe erfolgt. Das spart Kosten.
Gemäß einer deutschlandweiten Untersuchung der „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ (2011) ist mehr als jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr für eine Renovierung geeignet. Daher können Abriss und Neubau wirtschaftlicher sein als eine Sanierung.
Folgende Faustformel kann dir bei der Entscheidung Pro oder Contra Hausabriss helfen: Wenn die Kosten für die Sanierungsarbeiten mehr als 75 Prozent der Kosten für einen Neubau betragen, könnte es möglicherweise sinnvoller sein, das Haus abzureißen. Ein Neubau bietet viele Vorteile, zum Beispiel die gestalterische Freiheit oder aber die verbesserte Energieeffizienz.
Disclaimer: Diese Informationen erfolgen nicht im Rahmen eines konkreten Vertragsverhältnisses. Die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) übernimmt keinerlei Gewähr für die Aktualität, Korrektheit, Vollständigkeit oder Qualität der zur Verfügung gestellten Informationen. Haftungsansprüche gegen die The Good Home UG (haftungsbeschränkt) sind grundsätzlich ausgeschlossen.
Hausbau: Erstgespräch mit Architekten richtig vorbereiten - Kenne diese fünf wichtigen Tipps!
News und Trends zum Thema Hausbau (18.11.2024): Wagenknecht gegen »Heizungsgesetz«; Immobilienmarkt im Wandel: Öl- und Gasheizungen verlieren an Wert; Aktueller Bauzins unseres Referenzkredites
News und Trends zum Thema Hausbau (11.11.2024): BGH: Minderung und Kostenvorschuss bei Baumängeln kombinierbar; Junge Menschen sind bereit, für das Eigenheim zu sparen; Aktueller Bauzins unseres Referenzkredites