Hausabriss: Voraussetzungen, Kosten, Tipps
21/12/2023

Hausabriss: Wann es notwendig ist und mit welchen Kosten du rechnen musst

Ein häufiger Grund, warum Bauherr:innen ihr Traumgrundstück letzten Endes doch nicht kaufen, ist eine vorhandene (baufällige) Immobilie auf dem Grundstück. Ist das Gebäude nicht mehr zu retten, müssen die Für und Wider eines Hausabrisses bedacht und die Kosten dafür in das Hausbaubudget eingeplant werden. Wir klären dich in unserem Ratgeber auf, wann ein Hausabriss grundsätzlich notwendig ist, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen und welche Kosten anfallen können. 

Warum ist ein Hausabriss notwendig?

Wer beim Haus- oder Grundstückskauf ein Schnäppchen machen möchte, der muss oftmals in Kauf nehmen, ein sanierungsbedürftiges oder sogar baufälliges Haus mit zu kaufen. Die Gründe, warum so ein Haus dann abgerissen werden muss, sind unterschiedlich - teilweise sind die Immobilien mit Schadstoffen belastet, wie zum Beispiel Asbest. In anderen Fällen gibt es Defizite in der Statik, und das Haus ist praktisch unbewohnbar. Manche Bauende fangen zunächst auch an, das Gebäude zu sanieren und merken dann, dass der Zustand zu schlecht ist, um es zu erhalten. 

Oftmals lassen sich die individuellen Wünsche der Bauherr:innen auch nicht ohne größeren Aufwand bzw. Kosten umsetzen, wie zum Beispiel wenn besonders hohe Decken gewünscht sind. 

Darf ein Haus einfach abgerissen werden?

In der Regel darf ein Haus nicht ohne weiteres abgerissen werden. Je nachdem, wie groß das Gebäude ist, muss eine entsprechende Abrissgenehmigung von der zuständigen Baubehörde eingeholt werden. Ob du für den Abriss deines Hauses eine Genehmigung brauchst, kannst du in der entsprechenden Landesbauordnung deines Bundeslandes nachlesen. In vielen Bundesländern gilt, dass für Gebäude mit einem umbauten Raum von weniger als 300 m³ keine Genehmigung eingeholt werden muss. Aber teilweise muss eine rechtzeitige Anzeige beim Bauamt erfolgen. Um vollends sicherzugehen, kannst du dich bei deinem zuständigen Bauamt erkundigen. 

Für denkmalgeschützte Gebäude oder solche, die schützenswerten Tieren oder Pflanzen einen Lebensraum bieten, müssen teilweise weitere Voraussetzungen erfüllt werden, damit das Gebäude abgerissen werden kann. 

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Welche Kostenfaktoren gibt es beim Hausabriss?

Es gibt verschiedene Faktoren, die die Kosten eines Hausabrisses bestimmen: 

  • Größe des Gebäudes: Maßgeblich für den Arbeits- und Zeitaufwand und die benötigten Maschinen
  • Gegebenheiten vor Ort: Je zugänglicher das Haus und die örtlichen Gegebenheiten, desto unkomplizierter und weniger aufwändig ist der Abbruch in der Regel.
  • Trennung und Entsorgung der Baumaterialien: Sind schadstoffbelastete Baustoffe im Gebäude zu finden? Müssen diese aufwändig entsorgt werden? Je mehr schadstoffbelastete Baustoffe verbaut sind, desto teurer und aufwendiger ist die Entsorgung. 
  • Sicherheitsvorkehrungen: Je aufwändiger die Sicherheitsvorkehrungen für die Baustelle sind, desto höher sind die Kosten.
  • Vorhandener Keller: Beim Hausabbruch stellt der Keller einen zusätzlichen Kostenfaktor dar. Das Ausbaggern des Kellers und das anschließende Auffüllen des entstandenen Lochs erfordern zusätzliche Arbeit und Kosten, um alles für einen sicheren Neubau vorzubereiten.

Wie viel kostet ein Hausabriss?

Eine pauschale Antwort auf die Kostenfrage gibt es beim Hausabriss nicht, da diese mit den individuellen Faktoren vor Ort zusammenhängen. In der Regel werden die Gegebenheiten vor Ort durch einen Fachbetrieb besichtigt und ein entsprechendes Angebot erstellt- so können Bauherr:innen auch sichergehen, dass die örtlichen Gegebenheiten genau geprüft worden sind und das Risiko für versteckte Kosten minimiert worden ist.  

Der grobe Kostenrahmen bewegt sich bei circa 50 bis 250 Euro pro Quadratmeter für einen Abriss. Im Schnitt kostet der Abriss eines kleineren freistehenden Einfamilienhauses mit Vollunterkellerung rund 25.000 bis 30.000 Euro. Den größten Posten bilden dabei der Abriss selbst und die (Baustoff-)Entsorgung. Je nach Haus, Aufwand und Baustoffen können die Kosten für einen Hausabriss erheblich variieren. 

Wie lassen sich die Kosten für den Hausabriss senken?

Angesichts der hohen Kosten, die ein Hausabriss verursachen kann, stellen sich viele Bauherr:innen die Frage, ob sie die Kosten irgendwie reduzieren können. Tatsächlich ist es möglich, die Kosten zu senken, indem du bestimmte Arbeiten in Eigenregie übernimmst, wie beispielsweise das Entleeren des Gebäudeinneren, das Fällen von Bäumen oder andere Tätigkeiten, die den Arbeitsaufwand des Abrissunternehmens verringern. Wer kleinere Gebäudeteile in Eigenleistung abreißen möchte, der sollte sich bewusst sein, dass das nur möglich ist, sofern die eigene Sicherheit bzw. die von Dritten nicht gefährdet ist. Bei größeren oder komplexeren Projekten sollten immer Profis beauftragt werden. 

Außerdem sollte bei Eigenleistungen darauf geachtet werden, dass eine korrekte Trennung der Baustoffe erfolgt. Das spart Kosten. 

Fazit: Hausabriss teilweise wirtschaftlich notwendig

Gemäß einer deutschlandweiten Untersuchung der „Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen“ (2011) ist mehr als jedes zehnte Wohnhaus in Deutschland aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr für eine Renovierung geeignet. Daher können Abriss und Neubau wirtschaftlicher sein als eine Sanierung. 

Folgende Faustformel kann dir bei der Entscheidung Pro oder Contra Hausabriss helfen: Wenn die Kosten für die Sanierungsarbeiten mehr als 75 Prozent der Kosten für einen Neubau betragen, könnte es möglicherweise sinnvoller sein, das Haus abzureißen. Ein Neubau bietet viele Vorteile, zum Beispiel die gestalterische Freiheit oder aber die verbesserte Energieeffizienz.

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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