Gestiegene Baukosten 2024: Ursachen, Alternativen & Einsparpotenziale
Auch das Jahr 2024 stellt Bauherr:innen vor besondere Herausforderungen: Die Baukosten sind aufgrund von wirtschaftlichen Entwicklungen wie der Inflation und auch Kriegen weiter angestiegen. Viele haben den Traum vom Haus in 2024 bereits aufgegeben, obwohl es einige Alternativen gibt, die für Menschen mit Eigentumswunsch interessant sein könnten. In diesem Ratgeber schauen wir uns an, warum das Bauen in diesem Jahr so teuer geworden ist, was es für Alternativen gibt und welche Einsparungsmöglichkeiten angehende Bauherr:innen nutzen könnten.
Warum ist Bauen in 2024 so teuer geworden?
Die gestiegenen Baukosten im Jahr 2024 sind auf eine Kombination aus Krisen und wirtschaftlichen Entwicklungen zurückzuführen, vor allem auf den Krieg in der Ukraine, die andauernden Folgen der Corona-Pandemie, die Inflation und Lohnerhöhungen.
- Krieg und andere Konflikte: Der Krieg in der Ukraine und andere Konflikte haben die Lieferketten weltweit massiv beeinflusst. Russland und die Ukraine sind wichtige Exporteure von Rohstoffen wie Stahl, Kupfer und Holz. Durch den Krieg und die damit verbundenen Sanktionen sind diese Materialien knapper und teurer geworden. Zudem haben die Spannungen die Energiepreise in die Höhe getrieben, da Europa und andere Regionen nach Alternativen zu russischem Gas und Öl suchen mussten.
- Corona-Pandemie: Die Pandemie hat ebenfalls weitreichende Auswirkungen auf die Baukosten. Zum einen führten Lockdowns und Produktionsausfälle zu Unterbrechungen in der Produktion und im Transport von Baumaterialien. Zum anderen haben viele Regierungen Konjunkturprogramme aufgelegt, um die Wirtschaft zu stützen, was die Nachfrage nach Baumaterialien und Bauleistungen ankurbelte. Diese erhöhte Nachfrage in Kombination mit eingeschränktem Angebot hat die Preise stark steigen lassen.
- Inflation: Die Inflation ist weltweit auf einem hohen Niveau, was die Preise für Waren und Dienstleistungen, einschließlich Baumaterialien, deutlich erhöht hat. Die Inflation wird durch mehrere Faktoren angetrieben, darunter die gestiegenen Energiekosten, die hohen staatlichen Ausgaben während der Pandemie und die Unterbrechungen in den Lieferketten. Wenn die Preise für Materialien steigen, erhöhen sich auch die Gesamtkosten für Bauprojekte.
- Lohnerhöhungen und Fachkräftemangel: Der Fachkräftemangel im Baugewerbe hat sich durch die Pandemie und den demografischen Wandel weiter verschärft. Viele Arbeitskräfte haben das Baugewerbe während der Pandemie verlassen, und die Branche kämpft nun darum, genügend qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Außerdem zeigen Lohnerhöhungen direkten Einfluss auf die gestiegenen Baukosten.
Welche Alternativen haben Bauherr:innen in 2024?
Auch wenn das Bauen im Jahr 2024 teurer geworden ist, gibt es dennoch verschiedene Alternativen, die Menschen in Betracht ziehen können, um ihren Traum vom Eigenheim zu verwirklichen:
Kleinere oder modulare Häuser
- Tiny Houses: Diese kleinen, oft mobilen Häuser sind deutlich günstiger als traditionelle Häuser und können mit einer minimalistischeren Lebensweise kombiniert werden.
- Modular-Häuser (in Fertigbauweise): Diese werden in Fabriken vorgefertigt und dann vor Ort zusammengebaut, was die Bauzeit verkürzt und die Kosten senkt. Sie bieten oft gute Qualität zu einem niedrigeren Preis. Außerdem lassen sie sich an die individuelle Situation anpassen.
Sanierung und Umbau bestehender Immobilien
- Anstatt neu zu bauen, könnte der Kauf und die Sanierung eines älteren Hauses eine günstigere Option sein. Durch Modernisierung und energetische Sanierungen lassen sich alte Häuser in attraktive Wohnräume verwandeln, oft zu geringeren Kosten als ein Neubau.
Gemeinschaftliches Bauen
- Baugemeinschaften: Mehrere Personen oder Familien schließen sich zusammen, um gemeinsam ein Mehrfamilienhaus oder ein Doppelhaus zu bauen. So können Kosten geteilt werden.
- Co-Housing: Ähnlich wie Baugemeinschaften, jedoch oft mit gemeinschaftlichen Flächen wie Gärten oder Werkstätten, was die Bau- und Unterhaltskosten weiter senkt.
Welche Einsparungsmöglichkeiten gibt es für einen Hausbau in 2024?
Wer sich trotz der Herausforderungen den Traum des Eigenheims erfüllen möchte, kann durch bestimmte Maßnahmen, wie z.B. eine kostenbewusste und minimalistische Denkweise oder Eigenleistungen, das Hausbau-Budget ein wenig schonen.
- Eigenleistungen:Mit ein wenig handwerklichem Geschick können durch Eigenleistungen Geld eingespart werden.
- Förderungen und Zuschüsse nutzen: Es gibt verschiedene staatliche Förderprogramme und Zuschüsse für den Bau von energieeffizienten Häusern oder für bestimmte Zielgruppen (z. B. Familien mit Kindern).
- Einsatz regionaler (Recycling-)Materialien: Der Einsatz lokaler und natürlicher Baumaterialien wie Lehm oder Holz kann die Kosten reduzieren und gleichzeitig ökologisch vorteilhaft sein. Auch der Einsatz von recycelten oder wiederverwendeten Baumaterialien kann ggf. dabei helfen, Kosten einzusparen.
- Minimalistische Architektur: Wer sich bei der Planung und Ausführung auf das Wesentliche beschränkt und auf unnötige Extras verzichtet sowie eine kompakte Bauweise wählt, der kann i.d.R. Kosten einsparen.
- Das Wichtigste zuerst: Bauherr:innen mit Geduld können das Bauprojekt in mehreren Phasen realisieren, was die Kosten über einen längeren Zeitraum verteilt und finanzielle Belastungen reduziert.