Hausbau: News und Trends (14.10.2024)
14/10/2024

Hausbaunews (14.10.2024)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Verbraucherzentrale rät zur Hausreparatur durch Fachfirmen nach Sturm und Unwetter

Während eines Sturms steht die Sicherheit an erster Stelle, weshalb man den Anweisungen der zuständigen Behörden unbedingt folgen sollte. Auch nach dem Sturm ist es wichtig, mögliche Gefahrenquellen weiterhin im Auge zu behalten. Besonders gefährlich kann es werden, wenn beispielsweise Wasser durch langanhaltenden Regen in den Keller eindringt – in diesem Fall rät die Verbraucherzentrale NRW dringend dazu, sofort den Strom abzuschalten.

Im Anschluss sollten Hausbesitzer:innen sich einen Überblick darüber verschaffen, welche Schäden am Gebäude und im Garten entstanden sind. Gibt es kleine Risse in der Hauswand? Sind Bäume umgestürzt? Nicht alle Schäden sind auf den ersten Blick erkennbar. Es empfiehlt sich daher, gefährliche Bereiche deutlich zu kennzeichnen, um Unfälle zu vermeiden – beispielsweise, dass niemand versehentlich unter einsturzgefährdete Gebäudeteile oder instabile Äste gerät.

Schäden festhalten und Gutachter:in hinzuziehen

Um Verletzungen zu verhindern, ist es ratsam, herumliegende Trümmer und Glasscherben zügig zu beseitigen. Allerdings sollten Immobilienbesitzer:innen vorher die Schäden gründlich dokumentieren, um diese bei der Versicherung geltend machen zu können. Es ist empfehlenswert, Schäden sowohl im Außen- als auch Innenbereich zu fotografieren. Bevor Reparaturarbeiten beauftragt werden, sollte jedoch mit der Versicherung Rücksprache gehalten werden, um spätere Konflikte über die Kostenübernahme zu vermeiden.

Häufig ist es sinnvoll, vor den Aufräumarbeiten eine:n Gutachter:in hinzuziehen, der die Schäden fachmännisch dokumentieren und die Gefahrenlage einschätzen kann.

Geeignete Fachfirmen oder Gutachter:innen finden

Gutachter:innen können auch Hinweise geben, welche Reparaturen durch Besitzer:innen selbst durchgeführt werden können und wann es sinnvoll ist, eine Fachfirma zu beauftragen – etwa für Sanierungsarbeiten. Im Internet bieten jedoch viele Anbieter ihre Dienste an, wodurch die Auswahl nicht immer leicht fällt. Wie findet man also eine wirklich qualifizierte Firma?

Eine gute Übersicht über spezialisierte Handwerker:innen und Gutachter:innen bietet die Verbraucherzentrale online an. Dort werden unter anderem die Handwerkskammern sowie das bundesweite IHK-Sachverständigenverzeichnis als Anlaufstellen genannt.

Darüber hinaus können auch Berufsverbände wie die BG Bau, der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes sowie Architekten- und Ingenieurkammern bei der Suche nach Fachkräften hilfreich sein. Die Verbraucherzentrale empfiehlt außerdem den Bundesverband Schimmelpilzsanierung und den Deutschen Holz- und Bautenschutzverband, die insbesondere bei Sanierungen nach Feuchtigkeitsschäden kompetente Ansprechpartner:innen sind.

Quelle: Windböen und Dauerregen - Sturm: Schäden am Haus beseitigen und Fachfirmen finden - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

Jahrestief bei den Bauzinsen im Oktober

Immobilienkredite sind seit Herbst 2023 um 0,75 Prozent günstiger geworden. Dies hat dazu geführt, dass Käufer:innen und Investoren auf den Immobilienmarkt zurückkehren. Viele erwägen, noch vor einem möglichen Preisanstieg zu handeln.

Aktuell berichtet Interhyp von einem durchschnittlichen Zinssatz von 3,23 Prozent für Kredite mit einer Laufzeit von 10 Jahren. Dr. Klein nennt für dieselbe Laufzeit einen "Topzins" von 3,12 Prozent. Noch niedriger liegt der Zinssatz bei Check24, wo 2,87 Prozent (effektiver Jahreszins) angeboten werden.

Kaufinteresse nimmt zu – auch Investoren steigen wieder ein

Durch die Zinssenkungen steigt das Interesse an Immobilienkäufen. Immoscout24 verzeichnete im 3. Quartal 2024 einen Anstieg der Nachfrage nach Wohnungen und Einfamilienhäusern. Es gab 9 Prozent mehr Anfragen als im August und, abhängig von der Art des Objekts, 20 bis 30 Prozent mehr als im 3. Quartal des Vorjahres.

Auch Investoren interessieren sich wieder vermehrt für Wohnimmobilien in Deutschland. Die Beratungsfirma Lübke Kelber meldet ein Transaktionsvolumen von 1,7 Milliarden Euro im 3. Quartal 2024, was einer Steigerung von fast 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Experten beobachten eine kontinuierliche Belebung des Marktes.

Trendwende bei Immobilienpreisen – Prognosen zu Bauzinsen

Zum ersten Mal seit dem Zinsschock 2022 steigen die Immobilienpreise wieder, wie ein Vergleich der vier bedeutendsten Immobilien-Indizes durch Barkow Consulting zeigt. Im 2. Quartal 2024 waren Bestandswohnungen zwischen 0,7 und 3,2 Prozent teurer als im vorangegangenen Quartal.

Wie werden sich die Bauzinsen weiterentwickeln? Das Experten-Panel von Interhyp ist uneins: Die eine Hälfte der Expert:innen erwartet kurzfristig Zinsen zwischen 3 und 3,5 Prozent und sieht weitere Zinssenkungen bereits eingepreist. Die andere Hälfte rechnet hingegen mit einem Anstieg der Zinsen auf 3,5 bis 4 Prozent bis Ende 2024.

Expertenmeinung: Zinsniveau bleibt stabil – EZB-Zinspolitik entscheidend

Laut Mirjam Mohr, Vorstandsmitglied der Interhyp-Gruppe, dürften die Zinsen auch weiterhin auf dem aktuellen Niveau bleiben. Sie empfiehlt Interessierten, nicht zu lange mit dem Immobilienkauf zu zögern.

Ob die Zinsen weiter sinken, hängt maßgeblich von den Entscheidungen der Europäischen Zentralbank ab. Am 17. Oktober wird diese mit hoher Wahrscheinlichkeit eine weitere Zinssenkung beschließen. Die Entwicklung der Bauzinsen orientiert sich stark an den 10-jährigen Bundesanleihen, deren Rendite zuletzt von über 2,9 auf 2,26 Prozent gefallen ist.

Hoher Wohnungsbedarf – Neues Förderprogramm für Wohnungsbau

Der Bedarf an neuem Wohnraum ist weiterhin sehr hoch. Laut Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft müssten jährlich 372.600 neue Wohnungen gebaut werden. In den letzten drei Jahren wurden jedoch nur 294.400 Einheiten fertiggestellt – deutlich weniger als die von der Regierung ursprünglich zugesagten 400.000.

Um den Wohnungsbau anzukurbeln, bietet die staatliche KfW-Bank verschiedene Förderprogramme an. Sowohl private Bauherr:innen als auch Investoren können von zinsgünstigen Krediten profitieren. Seit dem 1. Oktober gibt es das neue Programm „Klimafreundlicher Neubau im Niedrigpreissegment“, das speziell auf kostengünstiges und nachhaltiges Bauen abzielt.

Quelle: Bauzinsen aktuell: Kredit-Kosten im Oktober auf Jahrestief – Prognose für 2024 - ftd.de

Photovoltaikanlage: Angebote genau prüfen

Wer als Privatperson beabsichtigt, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen oder zu verkaufen, kann bei der KfW-Bank einen zinsgünstigen Kredit beantragen. Eine nützliche Übersicht über Fördermöglichkeiten bietet die Förderdatenbank des Bundes. Mithilfe von Filtern, wie beispielsweise der Auswahl „Privatperson“ und dem jeweiligen Bundesland, können Interessierte nach passenden Förderungen suchen.

Zu beachten ist jedoch, dass viele Förderungen vorab beantragt werden müssen: Die Genehmigung sollte vorliegen, bevor man einen Installationsauftrag an ein Unternehmen vergibt, darauf weist die Verbraucherzentrale NRW hin.

Erforderliche Bedingungen prüfen

Zunächst sollten die Rahmenbedingungen für den Bau geprüft werden. In den meisten Bundesländern ist für die Installation kleinerer Photovoltaikanlagen auf Dächern oder an Gebäuden keine Genehmigung erforderlich. Trotzdem ist es ratsam, bei der zuständigen Gemeinde oder Stadt Informationen über örtliche Bestimmungen einzuholen.

Auch die baulichen Voraussetzungen spielen eine wichtige Rolle bei der Wahl des richtigen Angebots. Ein Beispiel: Auf einem hellen Flachdach lässt sich der Stromertrag steigern, wenn bifaziale Solarmodule genutzt werden, die auch auf der Rückseite Licht aufnehmen können. Auf Schrägdächern hingegen bietet die Verwendung solcher Module laut der Verbraucherzentrale NRW keine zusätzlichen Vorteile.

Angebotsvergleich und zukünftigen Bedarf berücksichtigen

Bei der Auswahl der richtigen Anlage sollten Immobilienbesitzer:innen überlegen, welche Größe und Leistung die Anlage haben soll. Ebenso ist es sinnvoll zu klären, ob zusätzliche Komponenten wie ein Batteriespeicher benötigt werden.

Dabei sollten Hauseigentümer:innen nicht nur den gegenwärtigen Stromverbrauch berücksichtigen, sondern auch mögliche zukünftige Anforderungen, wie das Aufladen eines Elektrofahrzeugs oder den Betrieb einer Wärmepumpe.

Kosten im Blick behalten

Sobald die grundlegenden Informationen vorliegen, ist es empfehlenswert, Angebote von mehreren Installationsbetrieben, vorzugsweise in der Nähe, einzuholen. Dabei sollte sichergestellt werden, dass alle notwendigen Komponenten und Arbeiten detailliert aufgelistet sind.

Dazu zählen unter anderem die komplette Montage, der erforderliche Arbeitsschutz wie Gerüste und Absturzsicherungen, die Inbetriebnahme sowie die Anmeldung der Anlage beim Netzbetreiber und im Marktstammdatenregister. Wer unsicher ist, ob das Angebot alle wichtigen Aspekte abdeckt, kann eine Checkliste der Verbraucherzentrale NRW zurate ziehen.

Manchmal ist es sinnvoll, am Anfang etwas mehr zu investieren. Beispielsweise kosten Glas-Glas-Module zwar oft mehr, sind aber auch robuster und langlebiger gegenüber mechanischen Einwirkungen, so die Verbraucherzentrale NRW.

Auch der Kauf von Modul- und Micro-Wechselrichtern kann teurer sein, bietet jedoch den Vorteil, den Ertrag zu steigern – besonders bei teilweise schattigen Stellen oder unterschiedlichen Neigungen der Module.

Quelle: Förderprogramme - Angebote für Photovoltaik-Anlagen genau prüfen - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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