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Der Bausektor kämpft seit Monaten mit Preissteigerungen, Lieferengpässen und Auftragsrückgängen - diese Probleme gehen auch an den Fertighausherstellern nicht spurlos vorbei. Noch sei die Auftragslage in der Baubranche gut, das könnte sich aber bald ändern. Auch Bien-Zenker als etablierten Fertighausanbieter drohen langfristige Umsatzeinbußen.
Marco Hammer als Geschäftsführer des Fertighausherstellers erklärt gegenüber der Fuldaer Zeitung, dass das Unternehmen im ersten Quartal von 2022 noch einen guten Auftragsbestand verzeichne. Allerdings sei seit dem letzten Quartal des letzten Jahres eine erhebliche Zurückhaltung beim Kauf von Fertighäusern zu spüren. Er sehe jedoch positiv in die Zukunft, da sich die Auftragslage in den jüngsten Monaten wieder erhole. Er hoffe, dass sich dieser Trend festige.
Der Fertighaushersteller aus Kinzigtal im Schwarzwald produziert mit den Marken Bien-Zenker und Hanse-Haus jährlich rund 2000 Häuser. Hammer ist optimistisch, diese Zahl auch dieses Jahr umsetzen zu können. Sollte die Auftragslage jedoch nicht gesteigert werden können, so der Geschäftsführer, müsse das Unternehmen die Produktionszahl im nächsten Jahr reduzieren.
Bien-Zenker hat sich in den vergangenen Jahren zu einem etablierten Fertighaushersteller entwickelt, wie die Auftragszahlen zeigen: Seit 2011 wächst das Auftragsvolumen des Unternehmens kontinuierlich. Die Produktionszahlen haben sich von 450 gebauten Häusern im Jahr 2011 zum Jahr 2021 auf 893 Fertighäuser nahezu verdoppelt. 2021 verzeichnete es einen Umsatz von 231 Millionen Euro.
Wie in vielen anderen Zweigen des Bausektors sieht sich auch der Fertighaushersteller mit den aktuellen Problemen von Preissteigerungen für Rohstoffe und Dienstleistungen konfrontiert, die teilweise zum Auftragseinbruch führen. Hammer sagt: „Trotz intensiver Bemühungen lässt es sich nicht vermeiden, die gestiegenen Kosten auch in Form von Preisanpassungen an unsere Baufamilien weiterzugeben.“ Außerdem sei ein möglicher Grund für die Zurückhaltung der Kaufinteressent:innen die gestiegenen Zinsen. Diese machen für viele Bauherr:innen den Traum des Eigenheims unmöglich, so der Geschäftsführer.
Einige Bauherr:innen verkleinern ihre geplanten Häuser im Zuge der Preissteigerungen, jedoch sei es hier laut Hammer noch nicht möglich, einen Trend zu bestätigen.
Der stärkste Auftragsrückgang sei bei den jüngeren Familien mit dem Wunsch des klassischen Einfamilienhauses zu verzeichnen. „Für sie wird es aufgrund der gestiegenen Eigenkapitalforderungen der Banken in Verbindung mit einer höheren Monatsbelastung durch die gestiegenen Zinsen zunehmend schwieriger, eine Finanzierung zu erhalten“, erzählt Geschäftsführer Hammer.
Grundsätzlich beobachte man bei allen Marken des Unternehmens einen Rückgang - dieser sei jedoch bei der Marke Living Haus, die als Zielgruppe junge Familien hat, am stärksten. Hammer dazu: „Bungalows, die zunehmend auch von älteren Bauherren nachgefragt werden, sind nicht so stark betroffen.”
Als Geschäftsführer weiß Hammer um die zukünftigen Probleme des Bausektors und der insbesondere der Fertigbaubranche Bescheid: Trotz immer seltener gebauter und genehmigter Ein- und Zweifamilienhäuser sei für ihn das Haus in Fertigbauweise trotzdem die beste Alternative: “Wir arbeiten stetig an neuen Konzepten und Services für bezahlbare, nachhaltige und rundum wohngesunde Häuser.” Darüber hinaus sei Bien-Zenker dabei, die Geschäftstätigkeiten auf die Sanierung von Bestandsgebäuden oder den Bau von Mehrfamilienhäusern auszuweiten.
Quelle: Kinzigtal: Bien-Zenker verzeichnet deutlich weniger Aufträge (fuldaerzeitung.de)
Eine neue Analyse von Immowelt vergleicht die Städte, in denen die Kaufpreise für Wohnungen am günstigsten und am teuersten sind. Untersucht wurden die Angebotspreise von Wohnungen in Stadt- und Landkreisen in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Laut der Analyse sanken in 82 von 91 Kreisen die Kaufpreise für die Objekte im Vergleich zum Vorjahr. Es seien teilweise Ersparnisse von mehr als zehn Prozent für Wohnungskäufer:innen zu verzeichnen. In Bad Kreuznach, Landkreis in Rheinland-Pfalz, seien Wohnungen 12,4 Prozent günstiger im Vergleich zum Vorjahr.
Felix Kusch als Experte bei Immowelt weiß, warum es ortsweise günstiger wird: „Der Hauptgrund für die Rückgänge sind die gestiegenen Zinsen und die erschwerten Finanzierungsbedingungen, die zu einem Nachfragerückgang geführt haben“. Weiter erklärt er: „Doch dieser bietet auch Chancen für Käufer: Denn durch den geringeren Konkurrenzdruck kommt es auch immer häufiger zu Nachverhandlungen beim Preis.“
Die Ergebnisse zeigen in deutschen Großstädten wie Düsseldorf ein Minus von 6,1 Prozent oder in Köln günstigere Angebotspreise von 7,6 Prozent.
Laut Immowelt bezahlen Käufer:innen in Gelsenkirchen am wenigsten für eine Wohnung. Hier seien die Preise zwar nicht gesunken, sogar um ein Plus von 0,7 Prozent angestiegen, aber trotzdem mit einem Quadratmeterpreis von 1632 Euro immer noch am günstigsten.
In acht weiteren Kreisen lassen sich nach Immowelt Preissteigerungen verzeichnen: Am stärksten haben die Preise im Landkreis Trier-Saarburg und dem Regionalverband Saarbrücken mit jeweils 4,9 Prozent zugenommen.
Quelle: In dieser westdeutschen Stadt gibt es die günstigsten Immobilien - Business Insider
Laut Informationen des Handelsblatts plant die Deutsche Bank eine Neustrukturierung ihrer Baufinanzierungssparte, in dem die drei von dem Konzern gesteuerten Marken DSL, BHW und Deutsche Bank zusammengeführt werden. Das solle Doppelarbeit vermeiden und Prozesse harmonisieren.
Insider gaben an, dass diese Neuaufstellung mit einem Wegfall von hunderten Arbeitsstellen einhergehe. Im Wesentlichen solle der Stellenabbau durch eine natürliche Fluktuation und die Verlagerung von Beschäftigten in andere Bereiche der Bank erfolgen, wie auf handelsblatt.de zu lesen ist.
Wie diese Umstrukturierung von rund 17.000 Mitarbeiter:innen in der Unternehmenssparte im Detail aussieht, stehe noch nicht fest. Dazu müsste zunächst mit Arbeitnehmervertreter:innen verhandelt werden.
Ein Deutsche Bank-Sprecher bestätigte die grundsätzlichen Pläne jedoch bereits: „Digitalisierung, Zinswende und Inflation haben den Baufinanzierungsmarkt grundlegend verändert“, so der Sprecher. „Daher haben wir unsere Baufinanzierungsstrategie weiterentwickelt und werden unser Geschäftsfeld effizienter, schneller und damit auch kostengünstiger aufstellen.“
Quelle: Immobilien: Deutsche Bank strafft ihr Geschäft mit Baufinanzierungen (handelsblatt.com)
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