Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.
Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hat sich gegen die von der Ampel-Partei geforderten verschärften Energiestandards für Neubauten ausgesprochen. Die SPD-Politikerin warnte davor, dass strengere Vorgaben für die Dämmung zu erhöhten Baukosten führen würden.
„Wir müssen auch eine Debatte führen, ob wir weitere Standardverschärfungen wirklich durchführen sollten“, so Geywitz am vergangenen Montag im RTL/ntv-„Frühstart“. „Ich glaube, es ist nicht die Zeit (...), hier noch einmal die Standards zu verschärfen.” Sie bezieht sich dabei auf eine Forderung von SPD, Grünen und FDP bezüglich des Energieeffizienzstandards EH-40. Dieser soll ab Anfang 2025 für alle Neubauten gelten. Damit einher gehen strengere Vorgaben zur Dämmungsstärke. Diese würden aber die Baukosten erhöhen und deshalb stelle sich laut Bauministerin Geywitz die Frage, ob nur die Dämmung oder eher die Lebenszykluskosten eines Gebäudes betrachtet werden müssen, wie es bei welt.de heißt. In naher Zukunft soll es in Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsressort einen Entwurf für ein Gebäudeenergiegesetz geben.
Quelle: Bauministerin Geywitz stellt sich gegen höhere Energiestandards für Neubauten (msn.com)
Die Zinsentwicklung für Baufinanzierungen kannte seit dem vergangenen Jahr nur eine Richtung, und zwar steil aufwärts. Seit einiger Zeit ist jedoch eine Stabilisierung des Zinsniveaus zu erkennen, wie die Zeitschrift “Finanztest” in der aktuellen Ausgabe erklärt. Der Durchschnittszins für eine 80-Prozent-Finanzierung mit einer Zinsbindung von 15 Jahren habe sich laut Finanztest seit etwa neun Monaten nahezu nicht verändert und auf knapp über vier Prozent eingependelt.
Der Zeitschrift nach könne eine Begründung für die leichte Zunahme an Baufinanzierungsnachfragen sein, dass sich Verbaucher:innen an die verteuerten Baufinanzierungen gewöhnt hätten. Dennoch sei es lohnenswert, Angebote zu vergleichen und so den besten Zinssatz zu finden. In der aktuellen Ausgabe finden Interessierte einen Zinsvergleich.
So finden Bauwillige zum Beispiel bei CreditWeb einen Zinssatz von 3,72 Prozent für eine 80-Prozent-Finanzierung mit 15 Jahren Zinsbindung und einer zweiprozentigen Tilgungsrate. Luna Finanzierung bietet einen leicht höheren Zinssatz von 3,74 und Check24 3,81 Prozent. Mit einer zehnjährigen Zinsbindung sichern sich Interessierte bei der BBBank einen Zinssatz von 3,54 Prozent. Bei einer Zinsbindung von 20 Jahren ist Interhyp mit 3,81 Prozent der günstigste Anbieter. Das zeigt, dass die Zinsbindung derzeit gar nicht so einen großen Einfluss hat: "In der Niedrigzinsphase betrug der Unterschied dagegen manchmal bis zu einem halben Prozent", so die Expert:innen des Magazins. Die Verantwortlichen raten Käufer:innen dazu, zu überlegen, ob sie einen langfristigen Zinssatz für die Gewissheit haben wollen oder eine kürzere Zinsbindung mit möglicherweise günstigeren Zinssatz wählen.
In dem neuesten Monatsbericht der Bundesbank werden deutsche Immobilien weiterhin als “überteuert” bezeichnet. Die Expert:innen erwarten eine entsprechende Preiskorrektur nach unten.
Im Vergleich zum Jahresmittel des letzten Jahres stufe die Bundesbank deutsche Wohnimmobilien weiterhin als 20 bis 30 Prozent überbewertet ein. Die Wohnimmobilienpreise lagen laut Bundesbank in über 90 % der 400 Landkreise und kreisfreien Städte in Deutschland losgelöst von den fundamentalen Einflussfaktoren vor. Im Bericht heißt es dazu: “Aus dem Befund weiterhin bestehender Überbewertungen ergibt sich ein Potenzial für weitere - möglicherweise spürbare - Preiskorrekturen."
Darüber hinaus habe eine Haushaltsbefragung ergeben, dass ein Großteil der Menschen davon ausgehe, dass die Immobilienpreise weiter steigen: “Viele der befragten Haushalte passten ihre Erwartungen künftiger Bewertungen innerhalb des vergangenen Jahres also nach unten an”, so die Expert:innen im Monatsbericht. Ein plötzlicher Crash sei jedoch nicht zu erwarten, obwohl die Preise für Immobilien deutlich sinken. Die Bundesbank erklärt: "Die Befragungsdaten für 2023 deuten auf eine breit angelegte, überschaubare Ermäßigung der spekulativen Komponenten hin und nicht auf drastische Korrekturen.” Die Daten unterliegen aber "besonderer Unsicherheit", denn die Preistrends für Wohnimmobilien seien statistisch schwer zu erfassen und einzuschätzen. "Seit Beginn der Energiekrise 2022 dürfte sich der Stellenwert des Energieeffizienzgrades bei der Preisfindung am Immobilienmarkt erhöht haben", stellen die Bundesbank-Expert:innen fest.
Der monatlich von Europace erstellte Immobilienpreisindex EPX (basiert auf echten Transaktionen) stellt seit dem Höchstpunkt im letzten Sommer einen Kaufpreisrückgang von sieben Prozent bei Häusern und etwa zehn Prozent Minus bei Eigentumswohnungen fest.
Der Immobilienpreisindex EPX von Europace, der auf echten Transaktionen beruht und monatlich ermittelt wird, zeigt seit dem Hoch im Sommer 2022 einen Rückgang der Kaufpreise von etwa sieben Prozent, bei Eigentumswohnungen sogar um rund zehn Prozent.
Quelle: Wirtschaft: Bundesbank hält Immobilien weiter für "überbewertet" - 21.08.2023 (wallstreet-online.de)
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