Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.
Seit dem 01.September 2023 können sich Hausbauer:innen in NRW freuen - die Förderbank des Landes verbessert die Konditionen für ihre drei Eigentümsförderprogramme „NRW.BANK.Wohneigentum“, „NRW.BANK.Nachhaltig Wohnen“ und „NRW.BANK.Gebäudesanierung“. Damit wollen die NRW.BANK und die nordrhein-westfälische Landesregierung steigenden Baukosten und -zinsen entgegenwirken. Durch die Programme werden private Haushalte beim Bau, Kauf oder der Sanierung des Eigenheims unterstützt.
Ina Scharrenbach als nordrhein-westfälische Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung erklärt: „Wer in Nordrhein-Westfalen vom Eigenheim träumt, soll auch in Zukunft die Möglichkeit haben, in den eigenen vier Wänden aufzuwachen. Wir fördern, was Wohnungen schafft. Das machen wir mit der öffentlichen Wohnraumförderung und den Förderprogrammen der NRW.BANK. Damit sind wir auch ‚Zuhause-Bauer‘. Jetzt setzen wir noch einen weiteren Stein auf dieses stabile Fundament. Für die drei Darlehensprogramme der NRW.BANK werden die Zinssätze verbilligt. Bisherige Förderhöchstbeträge werden heraufgesetzt oder entfallen ganz. Entsprechend der geänderten Nachfrage führt die Förderbank passgenaue Laufzeiten und Zinsbindungsfristen ein. Zudem kann etwa das Programm NRW.BANK.Wohneigentum nun erstmals auch für Anschlussfinanzierungen eingesetzt werden. Damit greifen wir denen unter die Arme, die eine Anschlussfinanzierung ihres Kredits zu den gestiegenen Konditionen nicht mehr bedienen könnten. Haushalte mit mittlerem Einkommen werden bei der Finanzierung ihrer Eigentumspläne jetzt besser unterstützt. Eigentümer und die, die es werden wollen, können auf Nordrhein-Westfalen bauen – aller Krisen zum Trotz.”
Dabei sei die Förderung der NRW.BANK mit anderen Förderungen auf Landes- und Bundesebene kombinierbar. Interessierte können die Förderung bei ihrer Hausbank beantragen. Vorstandsvorsitzender der NRW.BANK, Eckhard Forst, sagt: „In Zeiten hoher Preise und gestiegener Zinsen kommt dem geförderten Wohnungsbau dabei eine besondere Bedeutung zu. Damit dieser weiter an Attraktivität gewinnt, haben wir die Förderkonditionen jetzt noch einmal verbessert.“
(Zukünftige) Bauherr:innen können sich ab sofort über 0,2 Prozent vergünstigtere Zinssätze bei der NRW.BANK freuen. Außerdem werden höhere Förderbeträge genehmigt und kürzere Laufzeiten und längere Zinsbindungsfristen eingeführt. Die landeseigene Förderbank verspricht Häuslebauer:innen ebenfalls eine Anschlussfinanzierung für bereits abgeschlossene Immobilienkredite, sofern das Wohneigentum selbst genutzt wird. Hier wird es möglich sein, nahezu das gesamte Restkapital finanzieren zu können. Das soll Menschen helfen, die zu günstigen Zinskonditionen einen Kredit aufgenommen haben und deren Anschlussfinanzierung bald ansteht.
Quelle: Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt Zuhause-Bauer mit verbesserter Förderung | MHKBD.NRW
Die deutsche Baubranche verursacht jedes Jahr mehr als 200 Millionen Tonnen Bauabfälle. Ab dem 01.August gibt es nun die Mantelverordnung für Ersatzstoffe und Bodenschutz als neue Vorschrift des Bundes. Die Expert:innen der Branche haben bereits erste Bedenken geäußert, dass durch die Vorgaben die Wiederverwendung des Bauschutts erschwert werden würde. Einige Recyclingfirmen seien bereits nicht mehr zur Annahme bereit.
Christine Buddenbohm vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) sagt: „Schwerpunkt ist nun der Grundwasserschutz, und dabei setzt die Verordnung sehr hohe Maßstäbe.” Weiter heißt es: „Das Wasser, das Recycling-Baustoffe durchsickert und unten im Grundwasser ankommt, muss von besserer Qualität als Trinkwasser sein.“ In einer Erläuterung des Bundesumweltministeriums wurde angekündigt, dass die neue Vorschrift verhindern soll, dass das Grundwasser durch unerwünschte Stoffe der Recycling-Baustoffe belastet wird. Demnach soll für jedes Bauwerk eine „grundwasserfreie Sickerstrecke“ eingeplant werden.
Nach Angaben des Umweltbundesministeriums sind im Jahr 2020 mehr als 220 Millionen Tonnen Bauabfälle angefallen. Davon seien 129 Millionen Tonnen Bodenaushub, Baggergut und Gleisschotter gewesen, der Rest entfalle auf Bauabfälle wie Schutt, Straßenaufbruch und Abfälle von Baustellen. Der größte Teil sei für die Auffüllung alter Gruben genutzt worden. 77 Millionen seien für Recycling-Baustoffe verwendet worden.
Es gab lange Diskussionen, ob, wann und wie die neuen Regelungen eingeführt werden sollten. Buddenbohm erklärt: „Die letzte Bundesregierung hat die Verordnung quasi im letzten Atemzug noch auf den Weg gebracht, und dabei unsere Bedenken über den Haufen geworfen.” Sie sagt weiter: „Das Ganze ist nun sehr zu Lasten der Wiederverwertung gegangen.“
Vor allem wird infrage gestellt, ob das Auswaschen der Recycling-Baustoffe das Grundwasser schädigt: „Nicht jeder Tropfen, der in den Boden gelangt, führt automatisch zu einer Schädigung“, so die Geschäftsführerin des ZDB.
Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie erwarte deutlich mehr Aufkommen auf deutschen Deponien als bisher. Außerdem befürchte er höhere Baukosten aufgrund der neuen Regelungen.
Nach ZDB-Expertin Buddenbohm ist klar, dass es eine Überprüfung geben muss, wie viel Deponien womöglich mehr aufnehmen:„Wir fordern, so bald wie möglich ein Monitoring einzurichten, damit wir wissen, ob es zu einer Massenstromverschiebung in Richtung Deponien kommt“, so die Expertin.
Das Bundesumweltministerium will spätestens bis zum 01. August 2027 einen entsprechenden Bericht zur Überprüfung vorlegen. Ein Ministeriumssprecher erklärt jedoch, dass es voraussichtlich zu keinen oder nur geringfügig veränderten Materialströmen komme: „Ob dies tatsächlich so ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, konkreter als bisher abzuschätzen, weil die Verordnung erst wenige Wochen in Kraft ist.” Konkrete und gesicherte Ergebnisse sind erst in einigen Jahren zu erwarten.
Quelle: Bauabfälle: Baubranche fürchtet teure Schuttberge auf den Deponien (msn.com)
Kai Warnecke, Präsident des Eigentümerverbandes Haus & Grund, ist sich sicher, dass Neubauten in Zukunft nicht nur günstiger, sondern auch weniger luxuriös werden. Die steigenden Kosten für Heizungen machen diese Abstriche notwendig.
Der Experte von Haus & Grund sieht in den letzten Monaten bei allen Parteien – von der großen Wohnungsbaugesellschaft bis hin zu den privaten Eigentümer:innen – eine große Zurückhaltung, was den Bau neuer Wohnungen und Häuser angeht. Er prognostiziere für den deutschen Wohnungsbau nicht einmal die Hälfte der von der Bundesregierung in Aussicht gestellten 400.000 neuen Wohnungen.
Damit trotzdem für jede:n Wohnraum vorhanden ist, muss umgedacht werden: „Die Wohnungen werden kleiner, der Platz pro Person sinkt”, so Warnecke. Außerdem werden Bewohner:innen auch an Komfort einsparen müssen: „Die Materialien werden einfach, die Küchen kompakter. Im Bad gibt es öfters keine Badewanne mehr, sondern nur Waschbecken, Dusche, Toilette.“ Laut Warnecke müssen Bauwillige an anderen Stellen einsparen, weil Heizungskosten steigen.
Quelle: Wohnungsmarkt: Adieu Masterbad! Neue Bescheidenheit beim Hausbau? (msn.com)
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