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Inmitten der anhaltenden Baukrise in Deutschland präsentiert sich mit "Jung kauft Alt" eine vielversprechende Lösung für die derzeitigen Probleme in der Bau- und Wohnungswirtschaft.. Mit diesem Programm werden Familien dazu animiert, Bestandsimmobilien zu erwerben, indem sie dabei finanziell unterstützt werden. Dieser Ansatz könnte insbesondere dem ländlichen Raum eine neue Perspektive bieten.
Die Bauindustrie in Deutschland sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Ein Mangel von 700.000 Mietwohnungen, Fachkräftemangel von rund 300.000 Arbeitskräften im Baugewerbe, Material- und Lieferengpässe sowie drastisch gestiegene Bauzinsen sind nur einige der Hauptprobleme. Die Konsequenz: Die Nachfrage nach Immobilienkrediten geht merklich zurück.
In der momentanen Situation stellt sich die Frage, warum nicht auf bestehende Ressourcen zurückgegriffen wird, anstatt auf Neubau zu setzen? Eine Umwandlung bestehender Gebäude könnte eine effiziente Alternative sein. Besonders in ländlichen Regionen Deutschlands ist vorhandener Wohnraum verfügbar. Immerhin leben rund 78 Prozent der deutschen Bevölkerung in Städten.
Ein bemerkenswertes Beispiel für diesen Ansatz bietet das Dorf Hiddenhausen in Nordrhein-Westfalen. Bereits 2007 erkannte die Gemeinde die Notwendigkeit, innovative Lösungen für den demografischen Wandel und die Abwanderung aus ländlichen Gebieten zu finden. Das dortige Förderprogramm funktioniert folgendermaßen: Familien mit mindestens einem Kind, die ein Haus erwerben, das älter als 25 Jahre ist und darin wohnen, erhalten über sechs Jahre hinweg finanzielle Unterstützung in Höhe von bis zu 9.000 Euro. Diese Initiative hat sich in den letzten zwölf Jahren als äußerst erfolgreich erwiesen. Über 200 Familien sind nach Steinhagen gezogen und haben das Gemeinwesen um etwa 780 Einwohner:innen bereichert, von denen die Hälfte Kinder unter 18 Jahren sind.
Doch der Erfolg des Programms geht über die schlichte Förderung hinaus. Die Zuwanderung junger Familien belebt nicht nur die Gemeinde, sondern stärkt auch die Wirtschaft durch Steuereinnahmen und Kaufkraft. Diese "Win-Win"-Situation stärkt das Gemeinschaftsgefühl und die lokalen Strukturen.
Das Beispiel Hiddenhausen und Steinhagen ermutigt viele andere Gemeinden in Deutschland, ähnliche Modelle zu verfolgen. Der Erfolg von "Jung kauft Alt" zeigt, dass innovative Ansätze in der Stadtentwicklung und Familienförderung den ländlichen Raum nachhaltig beleben können. Derzeit betreiben 119 Gemeinden in ganz Deutschland ein Förderprogramm nach dem Vorbild von "Jung kauft Alt", und dies eröffnet die Möglichkeit, den demografischen Wandel aktiv zu gestalten und die Lebensqualität vor Ort zu steigern.
Quelle: Wege aus der Baukrise: "Jung kauft Alt" - ZDFheute
Laut einer aktuellen Umfrage von ImmoScout24 sind die meisten Immobilienbesitzer:innen in Deutschland derzeit nicht bereit, Sanierungsmaßnahmen, insbesondere den Einbau klimaschonender Heizungen, durchzuführen. Die Umfrage zeigt, dass 52 Prozent der Eigentümer:innen vorerst keine Investitionen in ihre Immobilien planen. Von denen, die bereit zur Sanierung sind, planen lediglich sieben Prozent den Erwerb einer modernen Heizungsanlage, während 14 Prozent eine Photovoltaik-Anlage erwägen. Dachdämmung, Außenwanddämmung und Fenster mit Doppelverglasung stehen jeweils bei fünf Prozent der Befragten auf der Agenda.
Gesa Crockford, Geschäftsführerin von ImmoScout24, führt diese Zurückhaltung auf die langen und kontroversen Diskussionen über das Heizungs-Gesetz zurück. Die unklare Ausgestaltung der Förderung habe ebenfalls dazu geführt, dass viele Eigentümer:innen das Thema Sanierung mit gewissem Überdruss betrachten.
Ob die Bereitschaft zur energetischen Sanierung in Zukunft steigen wird, hängt laut Crockford von verschiedenen Faktoren ab, darunter die wirtschaftliche Lage und die Entwicklung der Inflation. Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass die Bereitschaft zur Sanierung mit zunehmendem Alter der Immobilienbesitzer:innen abnimmt. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen lehnt nur ein Viertel Sanierungsmaßnahmen ab, während in der Altersgruppe von 55 Jahren und älter 63 Prozent eine energetische Sanierung ausschließen.
Des Weiteren beeinflusst das Vorhandensein von Kindern im Haushalt die Einstellung zur Sanierung. 65 Prozent der Haushalte mit Kindern unter 18 Jahren planen Sanierungsmaßnahmen, während es bei kinderlosen Eigentümer:innen nur 37 Prozent sind.
Geschlechterunterschiede sind ebenfalls erkennbar, da Männer eher dazu neigen, Sanierungen anzugehen (50 Prozent) als Frauen mit Eigentum (38 Prozent).
Quelle Immobilien: Umfrage: Mehrheit der Immobilienbesitzer plant vorerst keine Sanierung (wiwo.de)
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat bedeutende Verbesserungen in ihrer Förderung für Wohneigentum für Familien (WEF) angekündigt, die ab dem 16. Oktober 2023 in Kraft treten werden. Im Rahmen des Wohnungsbauförderpakets der Bundesregierung setzt die KfW diese Maßnahmen um, um den Wohnungsneubau in Deutschland zu unterstützen. Die wichtigsten Neuerungen sind:
Die neuen Förderbedingungen versprechen eine erhebliche Erleichterung für Familien, die den Traum vom Eigenheim verwirklichen möchten. Sie sollen den Wohnungsneubau in Deutschland ankurbeln und eine nachhaltige, klimafreundliche Wohnraumentwicklung fördern. Ab dem 16. Oktober 2023 stehen diese verbesserten KfW-Fördermöglichkeiten zur Verfügung, um den Immobilienmarkt für Familien attraktiver zu gestalten.
Quelle: Verbesserungen in der KfW-Förderung „Wohneigentum für Familien“ (WEF) ab dem 16.10.2023 | KfW
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