Eine Heizung für maximal 15.000 Euro - ist das möglich? Die Energiekosten sind im Jahr 2022 so hoch wie noch nie – kein Wunder, dass alle (angehenden) Bauherren und -herrinnen zweimal darüber nachdenken, was für eine (neue) Heizung sie sich für ihr Traumhaus anschaffen. Jedoch reicht das Hausbaubudget nicht immer für die energieeffizienteste oder neueste Anlage. Wir verschaffen dir hier einen Überblick, welche Heizungen im Kostenrahmen bis 15.000 Euro liegen.
Bei der Auswahl des richtigen Heizungssystems ist nicht immer nur die Frage, welche Anlage in der Anschaffung am günstigsten ist. Es sollten auch weitere Faktoren bei der Entscheidung berücksichtigt werden, zum Beispiel, welche Kosten die Heizung im laufenden Betrieb verursacht. Darüber hinaus muss an zusätzliche Kosten gedacht werden, die die entsprechende Heizung verursacht, zum Beispiel Bohrungen bei Erdwärmepumpen.
Für viele Bauende zählen vorrangig die Anschaffungskosten für das Heizsystem. Die Auswahl der Heizung nach diesem Gesichtspunkt auszurichten, macht kurzfristig mehr als Sinn. Langfristig können aber erneuerbaren Energiequellen oder alternative Heizsysteme für mehr Kostenersparnis sorgen, auch wenn ihre Anschaffungskosten eventuell höher sind. Deswegen sollten sich Bauende gut beraten und informieren und die Entscheidung für oder gegen ein Heizungssystem nicht nur von den Anschaffungskosten abhängig machen.
Wer sich langfristig für günstige Heizkosten entscheiden möchte, der muss das ebenso bei der Auswahl der passenden Heizungsanlage entscheiden. Einzelne Heizungen wie beispielsweise Gasbrennwertanlagen oder Ölheizungen sind mit hohen laufenden Kosten im Jahr verbunden. Die Pelletheizung und Wärmepumpen dagegen überzeugen mit geringeren Kosten.
Hier im Überblick eine Auswahl der Heizungen, die im Durchschnitt unter bzw. bei 15.000 Euro liegen. Einige der Heizsysteme, wie zum Beispiel die Ölheizung und die Gasheizung, werden aufgrund der aktuellen Energiepolitik in den kommenden Jahren durch nachhaltige und umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden müssen. Deswegen sollten sich Bauende überlegen, ob sie noch in diese Anlagen investieren.
Die Gasheizung ist der Klassiker unter den Heizungsanlagen und wird auch heute noch gerne im Neubau verwendet. Eine aktuelle Studie des Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) zeigt, dass rund 70 Prozent der Marktanteile auf das Konto der Gas-Brennwerttechnik gehen (Quelle: BDH, 09.02.2022). Das ist nicht verwunderlich, denn die Gasbrennwertheizung zählt zu einer der günstigeren Alternativen, wenn die Anschaffungs- und Installationskosten dieses Systems betrachtet werden.
Im Durchschnitt zahlen Hausbauende für eine Gaszentralheizung circa 6.000 bis 9.000 Euro.
Die Ölheizung verspricht durch ihren Brennwerteffekt einen hohen Wirkungsgrad. Allerdings ist ihre Umweltbilanz als sehr schlecht einzustufen, weswegen es voraussichtlich ab 2026 ein eingeschränktes Verbot für den Verkauf von Ölheizungen geben wird. Diese müssen ab dann mindestens mit einer erneuerbaren Energiequelle wie Solarthermie oder Photovoltaik kombiniert werden. Bis zu diesem Datum ist der Kauf einer Ölheizung jedoch uneingeschränkt möglich.
Die durchschnittlichen Kosten einer Ölheizung liegen bei 7.000 bis 9.000 Euro.
Immer mehr Hausbauende entscheiden sich für eine Holzheizung. In der Regel werden bei den Holzheizungen drei Arten unterschieden: Die Pellet-, die Scheitholz- oder die Hackschnitzelheizung – alle drei Varianten werden mit unterschiedlichen Formen von Holz befeuert. Da Holz nicht nur ein nachwachsender und umweltfreundlicher Rohstoff ist, sondern auch regional vielerorts verfügbar, lohnt sich für viele die Investition in diese Art des Heizens. Allerdings sind die Holzheizungen nicht gerade günstig. Mit Tilgungszuschüssen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können sich Bauende aber auch mit einem Budget von 15.000 Euro eine Holzleistung leisten.
Pelletheizungen kosten mit den Förderungen im Durchschnitt rund 13.000 Euro, Heizungen mit Hackschnitzeln circa 15.000 Euro und einen Holzvergaser bekommen Bauherren und -herrinnen für circa 6.000 Euro.
Zum Großteil werden Solarthermie-Anlagen zur Aufbereitung des Warmwasser genutzt. Sie nutzen die kostenlose Sonnenenergie, um in einem bestimmten Verfahren das Wasser für den täglichen Verbrauch zu erwärmen. In der Regel verfügen sie über einen Speicher, der die Energie bis zur Verwendung speichert. Solarthermie-Anlagen werden vorrangig in Kombination mit anderen Heizsystemen genutzt.
Anlagen für die Warmwasseraufbereitung kosten im Durchschnitt 3.000 bis 6.000 Euro. Soll sie zusätzlich in den Heizungskreislauf integriert werden, fallen je nach Leistungen Kosten in Höhe von mehr als 10.000 Euro an.
Mit einer Wärmepumpe nutzen Hausbauende die Energie aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser. Wärmepumpen sind 2022 beliebter als je zuvor. Das Besondere an den Systemen ist, dass sie mit günstigem Wärmepumpenstrom betrieben werden können und wenig Wartungsaufwand bedeuten. Allerdings sind die Kosten für die Wärmepumpen von den örtlichen Gegebenheiten, der Installation und Energiequelle abhängig. Dementsprechend können die Anschaffungs- und Installationskosten für diese Heizungssysteme höher ausfallen. Dennoch wird das Heizen mit den erneuerbaren Energien durch attraktive Förderungen belohnt.
Für ein Budget von 15.000 Euro können sich Bauherren und -herrinnen im Allgemeinen eine Luft-Luft-Wärmepumpe mit Installation kaufen. Erd- und Wasser-Wasser-Wärmepumpen liegen in der Anschaffung zwischen 9.000 bis 12.000 (inkl. Förderung), wobei weitere Kosten durch die Erschließung in Höhe von 6.000 bis 15.000 Euro dazu kommen.
Blockheizkraftwerke zählen zu den teureren Heizungssystemen. Ihre Wirkungsweise basiert darauf, dass sie gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Dadurch erzeugen sie einen hohen Wirkungsgrad, der sich vor allem für größere Gebäude mit hoher Energieauslastung eignet. Es gibt jedoch auch kleinere Varianten für Einfamilienhäuser.
Mit Zuschüssen oder Förderungen müssen Hausbauende mit Kosten in Höhe von 12.000 bis 15.000 für das Blockheizkraftwerk rechnen.
*Aufgrund der aktuell angespannten Lage auf dem Energiemarkt können keine konkreten Werte zu den laufenden Betriebskosten genannt werden, da sich diese in kürzester Zeit wieder ändern.
Bauende und alle, die es noch werden wollen, bekommen für maximal 15.000 Euro eine mehr als solide Heizung. Jedoch spielen die laufenden Betriebskosten bei der Auswahl ebenfalls eine wichtige Rolle. Eine Gasbrennwertheizung kostet in der Anschaffung beispielsweise deutlich weniger als ein Blockheizkraftwerk, verursacht dafür aber ein Vielfaches an laufenden Kosten. Außerdem ist die gegenwärtige Situation eine große Unbekannte. Bauende erweisen sich durch die Berücksichtigung einen großen Gefallen.
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