Wer sein Haus im Winter warm haben möchte, der muss sich zwangsläufig mit den verschiedenen Heizungsarten auseinandersetzen. Und diese Entscheidung fällt vielen Hausbauenden nicht leicht – Kein Wunder, die Auswahl, Eigenschaften und Vor- und Nachteile der einzelnen Heizungsarten sind riesig und sehr unterschiedlich. Für welche du dich als Bauherr oder Bauherrin entscheidest, hängt nicht nur von der Effizienz der Anlage ab, sondern auch von den Kosten und/oder den Fördermöglichkeiten.
Worauf kommt es bei der richtigen Auswahl der Heizung an? Das ist eine sehr individuelle Frage, die Bauherren und -herrinnen für sich selbst anhand ihrer Bedürfnisse und Wünsche beantworten müssen. Möchtest du dich an der Allgemeinheit der Neubauenden orientieren, dann solltest du dich für eine Gasbrennwertheizung oder eine Wärmepumpe entscheiden, denn die sind zurzeit mehr als beliebt. Wer seinen Geldbeutel schonen möchte, der setzt auf die klassischen Systeme mit Gas, Öl oder Holz. Hausbauende, die sich der Energiewende anschließen möchten, die setzen auf umweltfreundliche und nachhaltige Systeme, wie zum Beispiel Wärmepumpen oder Solarthermie.
Insgesamt haben Hausbauende einen großen Vorteil, wenn sie sich für den Kauf und die Installation einer ressourcenschonenden und energieeffizienten Variante entscheiden, denn diese kann durch eine Förderung zum Beispiel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mitfinanziert werden, was das Hausbaubudget entlasten kann.
Egal ob Holz, Gas oder Wärmepumpe – Bei der Auswahl an Heizungsarten bleibt (eigentlich) kein Wunsch offen. Hier erhältst du als Bauherr oder -herrin einen kurzen Überblick über die gängigsten Heizungsarten.
Bis heute ist die Gasbrennwertheizung mit einem Marktanteil von circa 60 Prozent die am häufigsten genutzte Heizungsart im Neu- und Bestandsbau. Gemeinsam mit einer Solarthermie kann ein effizientes Heizergebnis zu einem im Verhältnis günstigen Anschaffungspreis realisiert werden. Bis 2019 punkte diese Variante der Heizung zusätzlich mit einer KfW-Förderung. Heute können Hausbauende auch eventuelle Fördermöglichkeiten zum Beispiel durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle erfragen. Die Gasbrennwertheizung überzeugt vor allem auch durch die hoch effiziente Warmwasseraufbereitung, die bei modernen Systemen fast immer der Fall ist.
Für die Gasbrennwertheizung benötigen Hausbauende einen Gasanschluss in den eigenen vier Wänden.
Je nach System müssen die Hausbauenden hier mit Anschaffungskosten ab circa 6.000 Euro rechnen.
Die Brennstoffzellenheizung ist ein System der anderen Art − Denn sie ist nicht nur dafür verantwortlich, dass es Warmwasser gibt und dass das Haus warm wird, zusätzlich erzeugt sie auch Strom für den eigenen Verbrauch. Das funktioniert mit einer sogenannten Kraft-Wärme-Kopplung und über einen chemischen Prozess in der Brennstoffzelle. Dahinter steckt ein ausgeklügeltes System, welches besonders für Hausbauende geeignet ist, die Strom selbst erzeugen und für den Eigenbedarf verbrauchen wollen.
Eine Brennstoffzellenheizung benötigt einen Gasanschluss und ist mit Gesamtkosten von circa 25.000 Euro nicht gerade die günstigste Art zu heizen.
Im Hausbau kommen immer häufiger Blockheizkraftwerke zum Einsatz. Sie nutzen wie die Brennstoffzellenheizung eine Kraft-Wärme-Kopplung, sodass neben der Wärme auch Strom entsteht. Die verschiedenen Verbrennungsmotoren, die zur Energieerzeugung genutzt werden, können sowohl mit fossilen (Heizöl/Erdgas) als auch mit erneuerbaren Brennstoffen (Holz) betrieben werden.
In großen Varianten kommen sie zum Einsatz, wenn Fernwärme weitergeleitet wird und in kleinerer Größe direkt am eigenen Haus.
Die Kosten für ein Blockheizkraftwerk bewegen sich je nach Größe und Leistung im Preisrahmen von 15.000 bis 20.000 Euro.
Die Sonne als Energiequelle nutzen, ist mittlerweile eine gängige Variante, um Geld zu sparen und der Umwelt etwas Gutes zu tun. Mit einer Solarthermie an sich haben Hausbauende noch keine Heizung, aber sie kann in Kombination genutzt werden und sowohl die Heizungsart erweitern als auch Warmwasser aufbereiten. Die Solarzellen, die auf dem Dach des eigenen Hauses angebracht werden, speisen heißes Wasser in den Kreislauf und den Solarspeicher. Dieses kann dann aufbereitet zum Verbrauch von Warmwasser genutzt oder in die Fußbodenheizung beziehungsweise die Heizkörper weitergeleitet werden.
Mit Kosten von circa 5.000 Euro schlägt die Solarthermie zu Buche.
In aller Munde sind seit einiger Zeit die Heizungssysteme mit Fernwärme. In manchen Neubaugebieten werden diese ausschließlich verwendet. Fernwärme erfolgt dabei nach einem einfachen Prinzip: Durch Rohre, die vom Energieerzeuger (zum Beispiel industrielles Blockheizkraftwerk) zum Lieferort verlegt (zum Beispiel Neubaugebiet) sowie im Haus installiert werden, wird heißes Wasser ins Hausinnere geleitet. Durch spezielle Energiestationen oder eine Wärmepumpe lädt sich der Warmwasserspeicher des Hauses auf.
Bei den Kosten für eine Fernwärmeheizung müssen verschiedene Faktoren berücksichtigt werden, weswegen eine pauschale Angabe schwierig ist.
Von manchen Experten werden die Wärmepumpen als die Zukunft des Heizens bezeichnet – Nicht ohne Grund, denn sie kommen alleine mit erneuerbaren Energien aus. Wärmepumpen sind echte Allrounder, wenn es um das Heizen geht.
Seitdem es Feuer gibt, heizen Menschen mit Holz. Das was früher gang und gäbe war, wird auch heute noch eingesetzt. Holzheizungen haben sich natürlich im Laufe der Zeit von den reinen Öfen zu modernen Systemen weiterentwickelt. Die bekanntesten Heizungsarten mit Holz sind die Pelletheizung, die Hackschnitzelheizung oder der Holzvergaserheizung. Ergänzend zu anderen Heizungsarten kann auch der Scheitholzkamin als Wärmequelle mit Holz genannt werden.
Im Durchschnitt belastet eine Pelletheizung das Hausbaubudget mit circa 10.000 Euro aufwärts.
Hier müssen Hausbauende mit Kosten ab 10.000 Euro rechnen.
Bei dieser Variante wird das Budget mit circa 5.000 Euro aufwärts belastet.
Wer sich eine Holzheizung ins Haus holen möchte, der muss bedenken, dass er eine Menge Holz lagern muss, weswegen ausreichend Platz vorhanden sein muss.
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