In Deutschland gehört das Satteldach zu den beliebtesten Dachformen, und das nicht ohne Grund – im Gegensatz zu anderen Dachkonstruktionen überzeugt es vor allem mit seinem unkomplizierten Aufbau und den geringen Kosten. Durch seine vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten können Bauende ihrem Haus einen individuellen Schliff verleihen.
Wie das Dach aufgebaut ist, welche Vor- und Nachteile sich für Bauherren sowie -herrinnen beim Bau dieser Dachform ergeben und welche Kosten im Budget eingeplant werden müssen, erfährst du in diesem Ratgeberartikel.
Bei den verschiedenen Bezeichnungen für das Satteldach kann Mann oder Frau schnell einmal den Überblick verlieren. Neben dem Satteldach können nämlich auch Begriffe wie Steildach oder Giebeldach synonym für die Dachform verwendet werden. Häufig finden sich aber auch Bezeichnungen wie Sparrendach oder Pfettendach. Das liegt daran, dass das Satteldach im Sparren- oder Pfettenaufbau realisiert werden kann.
Grundsätzlich können also alle Bezeichnungen das Satteldach beschreiben, wobei die Begriffe "Sparrendach" und "Pfettendach" den Aufbau der Holzunterkonstruktion beschreiben. Kennzeichnend für das Satteldach sind seine zwei schrägen Dachflächen, die im Dachfirst zusammentreffen.
Das Satteldach besteht aus zwei gegenüberliegenden schräg verlaufenden Dachflächen, die sich am obersten Punkt, dem sogenannten Dachfirst, treffen. Diese gängige Dachform können Bauherren und -herrinnen bei vielen Neubauten finden, da insbesondere die Konstruktion für den Dachstuhl relativ einfach zu bauen ist. Der Dachstuhl kann entweder als Sparren- oder als Pfettendach gebaut werden. Die unterschiedlichen Unterkonstruktionen mit Sparren und Pfetten haben dabei ihre spezifischen Vor- und Nachteile.
Bei der klassischen Variante des Satteldaches verlaufen die zwei gegenüberliegenden gleich großen Dachflächen symmetrisch zum Dachfirst. Dabei ist der Dachfirst mittig zum Haus platziert. Es ist jedoch auch möglich, die Dachflächen asymmetrisch verlaufen zu lassen. Die Dachflächen sind bei dieser Art nicht gleich groß. Ebenso verschiebt sich hier der Dachfirst zu einer Seite des Hauses.
Außerdem werden auch diese Formen des Satteldaches unterschieden:
Das Satteldach ist bestens für die Verwendung in regenreichen und kalten Regionen geeignet. Mit seiner robusten und witterungsbeständigen Konstruktion kann es starkem Regen, Schneefall und Wind standhalten. Dazu sollten Bauherren und -herrinnen aber je nach Wetterverhältnissen in ihrer Region den Neigungswinkel des Daches anpassen. Bei häufigem Regen empfiehlt sich ein steilerer Dachaufbau, da das Wasser so problemlos abfließen kann. Wer im Winter regelmäßig mit starkem Schneefall rechnet, der sollte sich den Rat eines Profis über den passenden Neigungswinkel einholen. Hier ist es wichtig, den richtigen Grad zu treffen, damit das Risiko von zu starker Last durch die Schneemassen und von zu schnell abrutschendem Schnee reduziert wird.
Die meisten der deutschen Satteldächer haben einen Neigungswinkel von 35 bis 45 Grad. In Berg- oder Alpenregionen besitzen die Dächer einen flacheren Grad von circa 25 bis 35 Grad.
Für viele Bauende steht der Kostenfaktor bei der Auswahl des Daches an erster Stelle. Das Satteldach als Dachform kann hier besonders punkten. Demgegenüber stehen jedoch die eingeschränkten Belichtungsmöglichkeiten, da bei einer Sparrenkonstruktion nur kleine Dachfenster eingebaut werden können.
Es lässt sich relativ einfach und schnell errichten. Weitere Vorteile gegenüber anderen Dachformen sind:
Es gibt jedoch auf der anderen Seite auch Aspekte, die negativ zu beurteilen sind:
Besonders die eingeschränkten Möglichkeiten zur Belichtung der Flächen unterhalb des Daches stören viele Hausbauende an dieser Dachform.
Auch wenn das Satteldach zu den günstigeren Dachformen gehört, gibt es verschiedene Faktoren, die die Gesamtkosten beeinflussen. Das kann beispielsweise sein:
Sparen können Bauende, wenn sie sich wirklich auf eine einfache Gestaltung der Dachkonstruktion beschränken. Abstriche lassen sich auch bei der Dacheindeckung machen. Wer teilweise selbst mit anpackt, kann durch Eigenleistungen das Budget für das Bauprojekt senken.
Im Durchschnitt müssen Bauende für ein einfaches Satteldach mit Kosten von circa 25.000 bis 30.000 Euro rechnen. Das verdeutlicht auch noch einmal das Rechenbeispiel für ein Satteldach mit 150 Quadratmetern:
Um Kosten einzusparen, überlegen einige Bauende, ob sie den Dachaufbau nicht einfach selbst übernehmen können. Prinzipiell ist das natürlich möglich, aber auch versierte Handwerker sollten sich einen Profi als Unterstützung zur Hilfe holen. Hier spielt besonders der Sicherheitsaspekt eine Rolle: auf dem Dach kann es bei Laien schnell einmal zu Unfällen kommen. Darüber hinaus setzt der vermeintlich einfache Aufbau eines Satteldaches ein wenig Know-how voraus. Vielleicht starten Bauende zur Probe erst einmal mit dem Satteldach auf der Garage.
Es hat gute Gründe, warum sich viele Bauherren und -herrinnen für das Satteldach entscheiden: Allen voran sein günstiger Preis und der relativ einfache Aufbau machen diese Dachform beliebt. Mithilfe von Gauben oder bestimmter Dachneigungen sind verschiedene Gestaltungen des Daches möglich. Zusätzlich zum Preis und dem Aufwand punktet das Satteldach mit seinen großen Dachflächen für Photovoltaik und Solarthermie.
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