Die Treppen für dein neues Haus
24/11/2021

Die Treppen für dein neues Haus – Planung und Gestaltung

In nahezu jedem Haus lässt sich eine Innentreppe finden, die zwei oder mehrere Geschosse miteinander verbindet. Obwohl die Treppe vorrangig funktionelle Gründe hat, kann sie im Traumhaus zum echten Hingucker werden. Der Gestaltung mit unterschiedlichen Materialien, verschiedenen Laufrichtungen oder Bauweisen sind kaum Grenzen gesetzt. Je nach individuellen Wünschen können Bauherren und -herrinnen auf klassische Alternativen oder architektonische Individualbauten zurückgreifen. Was bei der Planung und Gestaltung beachtet werden sollte und welche Treppenarten es gibt, findest du hier im Text. 

Kriterien bei der Treppenplanung und -gestaltung

Ein entscheidender Aspekt bei der Treppenplanung ist die Frage, wo die spätere Treppe platziert wird. Deswegen ist das Thema „Treppenplanung“ direkt bei der Grundrissgestaltung zu berücksichtigen. Für den Standort der Treppe kommen zwei Möglichkeiten infrage: offen in einem Raum oder separat im Flur/Diele. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Während die offene Treppe gleichzeitig als Stilelement im offenen Wohnbereich integriert werden kann, kann die Treppe im Flur/Diele je nach Bauart platzsparend eingebaut werden. 

Neben der Platzierung sind auch die Bauart und Laufrichtung der Treppe wichtig, um die perfekten Stufen für das Eigenheim zu finden. Im Allgemeinen sollte die Treppe so konzipiert werden, dass sie wenig Platz einnimmt und optimal auf die zu berücksichtigende Wohnfläche abgestimmt wird. Spiral- oder Spindeltreppen nehmen aufgrund ihrer Bauart den geringsten Platz ein, sind aber auch durch geschwungene und schmale Treppenstufen schwieriger zu begehen. Treppen mit Zwischenpodesten stellen eine gute und sichere Alternative dar, nehmen allerdings auch mehr Platz in Anspruch. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an cleveren Baulösungen für Treppen, die zum Beispiel Stauraum unter der Treppe ermöglichen oder integrierte Schrankelemente und Co. 

Um immer einen sicheren Tritt auf der Treppe zu haben, sind Stufenbreite und -tiefe auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen und die baurechtlichen Vorschriften zu beachten. Außerdem sollte die Treppe ausreichend beleuchtet sein, damit auch im Dunklen die Sicherheit gewährleistet werden kann. 

Baurechtliche Regeln und Vorschriften

In der Regel sind für den Treppenbau die baurechtlichen Vorschriften aus den jeweiligen Landesbauordnungen zu berücksichtigen. Hier finden Bauherren und -herrinnen vorrangig allgemeingültige Vorschriften zur Gestaltung und Platzierung. Im Baurecht wird zwischen notwendigen und nichtnotwendigen Treppen und Ausgängen unterscheiden, wobei die notwendigen strengeren Gestaltungsregeln unterliegen. 

Genauere Angaben zum Treppenbau lassen sich in der DIN 18065 finden, die unter anderem die Mindest- und Höchstmaße für Treppen definiert. Sie ist eine der wichtigsten Regeln für den Bau von Treppen in deutschen Häusern und wird von den jeweiligen Landesbauordnungen anerkannt. 

Die allgemeinen Angaben aus dem Baurecht lassen dennoch große Gestaltungsfreiheit zu, die an die individuellen Wünsche und den eigenen Stil angepasst werden kann. 

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Verschiedene Treppenarten 

Generell kann bei den Typen von Treppen nach der Laufrichtung und der Bauart unterschieden werden. Die verschiedenen Typen treten in unterschiedlichen Kombinationen auf. 

Die Laufrichtung macht´s!

  • Gerade Treppe: Die einfachste Variante stellt die gerade Treppe dar, deren Laufrichtung nur in eine Richtung geht. Sie werden im Hausbau gerne genutzt, da sie schnell herstellbar sind. 
  • Treppe mit Podest: Die Podesttreppe wird mit einem oder mehreren Podest(en) in Laufrichtung konzipiert. Dabei kann sie entweder nur in eine Richtung oder mit Richtungswechsel gestaltet werden. 
  • Wendeltreppe: Eine Wendeltreppe verläuft im Raum kreisförmig um einen bestimmten Punkt, das sogenannte Treppenauge. 
  • Spiraltreppe: Die Spiraltreppe ähnelt vom Aufbau der Wendeltreppe, da sie auch kreisförmig verläuft. Der innere Punkt, um den sie sich windet, ist allerdings eine Säule, weswegen diese Variante weniger Platz einnimmt. 

Auf die Bauform kommts an!

  • Wangentreppen: Bei dieser Variante der Treppe werden die Stufen in die sogenannten Wangen eingestemmt. Wangentreppen werden häufig in Holz- oder Stahlkombination verbaut. 
  • Freitragende Treppen: Treppen, die freitragend sind, setzen nur unten und oben im Geschoss auf. Sie haben keine Unterkonstruktion, weswegen sie perfekt in ein offenes Wohnkonzept passen. In der Regel werden Stahlbetontreppen als freitragende Treppen konzipiert. 
  • Bolzentreppen: Diese Treppenform verbindet die Stufen mittels Bolzen, die innerhalb der Treppenstufen einen Freiraum erzeugen, der luftig und leicht wirkt. Bei der Planung müssen allerdings Hänge- oder Unterkonstruktionen berücksichtigt werden. Haustieren und Kindern fällt es schwieriger, diese Treppenform zu besteigen. 
  • Kragstufentreppen: Eine architektonisch ansprechende Bauweise bieten die Kragstufentreppen, die lediglich an der umliegenden Wand befestigt werden. Sie kragen frei aus der Wand heraus. Kragstufentreppen sollten in jeden Fall ausreichend abgesichert werden. Außerdem müssen diese zahlreichen statischen Anforderungen entsprechen, um langfristig sicher zu sein. 

Holz, Metall, Glas Materialien

Bei der Auswahl des Materials für die Treppe kommt es sowohl auf den eigenen Geschmack als auch die Funktionen an, die sie erfüllen soll. Die verschiedenen Materialien haben ihre Vor- und Nachteile. 

  • Holztreppen: Holz wird gerne beim Treppenbau genutzt, weil es eine warme und natürliche Optik besitzt. Für die perfekten Stufen im Haus eignen sich Hölzer wie Eiche, Ahorn, Buche oder Lärche. Treppen aus Holz haben ebenfalls den Vorteil, dass sie Oberflächen behandelt werden können, zum Beispiel können sie abgeschliffen und gestrichen werden. 
  • Stahltreppen: Treppen aus Stahl werden im Wohnbereich vorranging mit Glas oder Holz kombiniert. Das robuste Material ermöglicht eine feine und individuelle Treppengestaltung. Bauherren und -herrinnen sollten aber hier auf eine ausreichende Trittschalentkopplung setzen.
  • Betontreppen: Treppen aus Beton sind besonders langlebig und robust. Sie werden häufig als Kellertreppen verbaut, können aber auch mit verschiedenen Belägen auf den Stufen versehen werden (Holz, Teppich usw.). Betontreppen bieten viele verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten. 
  • Glastreppen: Insbesondere als offene Treppe im Wohnbereich kommen die Varianten aus Glas gut zur Geltung. Dabei kann das Glas aus normalem Glas oder Acrylglas bestehen. Farbe und Gestaltung des Glases sind auch nur wenig Grenzen gesetzt. 
  • Steintreppen: Egal ob Naturstein, Granit oder Marmor − Treppen aus Stein haben schon längst Einzug in die Traumhäuser gefunden. Nicht nur das sie robust und langlebig sind, sie sind in der Regel auch gut zu reinigen. 

Kosten einer Treppe

Für welche Treppe sich Hausbauende letzten Endes entscheiden, hängt auch von dem zur Verfügung stehenden Budget ab. Aber auch andere Faktoren beeinflussen den Preis und die Kosten für die Treppe. Je ausgefallener die perfekten Stufen werden, desto mehr wird das Hausbaubudget belastet. Treppen aus Glas oder besonderen Materialien wie Marmor sind in der Regel teurer als eine einfache Variante aus Holz. Wangentreppen aus Holz schlagen mit circa 2.000 Euro zu Buche, Treppen aus Glas kosten im Schnitt 5.000 Euro aufwärts.

Über den Autor
Julian Droste
Gründer
Julian ist während des Baus seiner egienen vier Wände auf viele Probleme gestoßen, vor denen er angehende Bauherrinnen und Bauherren mit dem Hausbaukurs schützen möchte.

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