Carport: Planung, Genehmigung und Kosten
10/4/2025

Carport: Planung, Genehmigung und Kosten

Ob bei einem Neubau oder einer Sanierung – früher oder später stellt sich bei vielen Hausbesitzer:innen die Frage: Wohin eigentlich mit dem Auto? Stellplatz, Garage oder doch ein Carport? Ein Carport ist eine praktische und zugleich stilvolle Lösung. Er schützt nicht nur vor Regen, Schnee und Sonne, sondern kann auch optisch ein echter Hingucker sein – wenn man es richtig macht. Doch bevor die erste Schraube sitzt, gibt es einiges zu bedenken: Wo soll der Carport stehen? Brauche ich eine Genehmigung? Welches Material passt zu meinem Haus? In diesem Ratgeber bekommst du Antworten auf genau diese Fragen.

Was sollte ich bei der Planung eines Carports berücksichtigen?

Die Planung eines Carports erfordert eine detaillierte Überlegung der verschiedenen Elemente, die das Bauvorhaben betreffen.

Maße

Die Standardmaße für einen Carport hängen vom Fahrzeugtyp ab. Ein Einzelcarport hat in der Regel eine Breite von etwa 3 bis 3,5 Metern und eine Länge von 5 bis 6 Metern. Wenn zwei Autos untergebracht werden sollen, müssen die Maße entsprechend angepasst werden. Plane zudem genügend Höhe ein, um das Fahrzeug bequem unterzustellen und auch größere Fahrzeuge wie SUVs oder Transporter zu berücksichtigen.

Dachaufbau

Das Dach eines Carports sollte so dimensioniert sein, dass es nicht nur ausreichend Schutz für das Fahrzeug bietet, sondern auch ausreichend Wasser abfließen kann. Bei einem Satteldach zum Beispiel sollte die Neigung so gewählt werden, dass Regenwasser und Schnee gut ablaufen können. Eine Neigung von etwa 15 bis 25 Grad ist hier häufig optimal.

Funktion

Überlege, ob du den Carport nur für die Unterbringung des Fahrzeugs nutzen möchtest oder ob er auch zusätzliche Funktionen erfüllen soll, wie z. B. als Abstellfläche für Fahrräder oder als überdachter Bereich für Mülltonnen. Eventuell ist es sinnvoll, einen integrierten Geräteschuppen zu planen, um zusätzliche Stauraumprobleme zu lösen.

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Benötige ich eine Genehmigung für den Bau eines Carports?

In einigen Bundesländern gibt es spezielle Regelungen, die je nach Größe des Carports und Bauart eine Genehmigung erforderlich machen. Vor allem wenn der Carport fest mit dem Haus verbunden wird oder eine bestimmte Höhe überschreitet, kann eine Genehmigung notwendig sein.

Neben der Baugenehmigung sollten auch die örtlichen Bauvorschriften beachtet werden, wie zum Beispiel der Mindestabstand zum Nachbargrundstück, Vorschriften zu Materialien oder Regelungen hinsichtlich des Abflusses von Regenwasser. Auch bei der Gestaltung des Carports solltest du darauf achten, dass er sich gut in das Gesamtbild der Umgebung einfügt.

Informiere dich daher im Vorfeld bei deiner örtlichen Baubehörde und/oder in deiner Landesbauordnung.

Welche Dachformen kann ich für mein Carport wählen?

Für den Carport stehen verschiedene Dachformen zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten. Das Flachdachist schlicht, modern und besonders für zeitgenössische Hausarchitektur geeignet, zudem ist es kostengünstig und einfach zu bauen. Ein Satteldach wirkt klassisch und fügt sich gut in traditionelle Hausstile ein, bietet aber auch Platz für zusätzlichen Stauraum oder eine bessere Regenwasserableitung. Das Pultdach, mit nur einer geneigten Dachfläche, ist funktional, modern und eignet sich ideal zur Integration von Solarpanels.

Die Wahl der Dachform sollte sich am Stil des Hauses, der Wetterlage vor Ort und den gewünschten Funktionen orientieren. Auch die Ästhetik spielt eine große Rolle: Eine harmonische Dachform trägt wesentlich zum Gesamtbild Ihres Grundstücks bei.

Was muss ich bei der Auswahl des Standorts für ein Carport beachten?

Der Platz rund um das Haus sollte ausreichend sein, damit der Carport nicht nur das Fahrzeug schützt, sondern auch genug Bewegungsfreiheit für das Ein- und Ausparken bietet. Achte darauf, dass genügend Raum für das Öffnen von Türen und das Manövrieren des Autos vorhanden ist. Wenn der Carport direkt am Haus gebaut wird, sollten zudem ausreichend Abstand zu Fenstern und Türen berücksichtigt werden, um Belüftung und Licht zu gewährleisten.

Die Ausrichtung des Carports in Bezug auf die Himmelsrichtungen kann Einfluss auf die Witterungseinflüsse haben. Eine Ausrichtung nach Süden bietet viel Sonne, kann jedoch auch zu erhöhter Wärmeentwicklung führen. Eine westliche Ausrichtung sorgt für Schatten, vor allem in den Nachmittagsstunden. Auch die Windrichtung sollte in Betracht gezogen werden, um das Auto vor starkem Wind und Regen zu schützen.

Welche Materialien eignen sich für den Bau eines Carports?

Die Auswahl des Materials spielt eine wichtige Rolle für die Haltbarkeit, Wartung und Ästhetik des Carports. Die gängigsten Materialien sind Holz, Stahl und Aluminium.

Holz – Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Natürliches, ansprechendes Design, das gut in viele Umgebungen passt.
  • Relativ einfache Bearbeitung und individuelle Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Günstiger als viele andere Materialien.

Nachteile:

  • Höherer Wartungsaufwand (regelmäßiges Streichen oder Imprägnieren).
  • Weniger langlebig, besonders bei schlechter Witterung.

Stahl – Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Sehr robust und langlebig.
  • hohe Widerstandsfähigkeit
  • Modernes Aussehen, das gut zu zeitgenössischen Häusern passt.

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten.
  • Schwere Konstruktion
  • Rostgefahr

Aluminium – Vorteile und Nachteile

Vorteile:

  • Modernes Design
  • Leicht, einfach zu montieren und in verschiedenen Designs erhältlich.
  • Beständig gegen Witterungseinflüsse.

Nachteile:

  • sehr teuer
  • Eigenleistungen sind i.d.R. schwieriger

Welche Kosten fallen beim Bau eines Carports an?

Die Kosten für den Bau eines Carports variieren je nach Größe, Material und Ausführung.

  • Größe des Carports: Je größer der Carport, desto höher die Materialkosten und der Arbeitsaufwand. Ein Einzelcarport ist kostengünstiger als ein Doppelcarport.
  • Materialwahl: Die Wahl des Materials beeinflusst die Kosten erheblich. Holz ist in der Regel günstiger als Metall oder Aluminium, bietet jedoch möglicherweise weniger Haltbarkeit. Ein Carport aus Stahl oder Aluminium ist robuster, kostet aber mehr.
  • Dachform: Ein Carport mit einem flachen Dach ist in der Regel günstiger als ein Carport mit einem Satteldach, da letzteres aufwendiger zu bauen ist.
  • Zusätzliche Funktionen: Wenn der Carport auch als Abstellraum oder Werkstatt dienen soll, steigen die Kosten durch die zusätzlichen Anforderungen an die Statik und das Design.

Für einen einfachen Carport aus Holz liegen die Kosten im unteren vierstelligen Bereich. Für einen Carport aus Metall oder mit einer aufwendigen Dachkonstruktion müssen mit Kosten von mehren Tausend Euro gerechnet werden. Wer einen Carport mit besonderen Funktionen oder hochwertigen Materialien wünscht, sollte mit höheren Kosten rechnen.

Fazit: Wie finde ich den besten Carport für mein Zuhause?

Die Wahl des richtigen Carports hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der verfügbare Platz, die gewünschten Funktionen und natürlich dein Budget. Eine gründliche Planung, die die baurechtlichen Vorschriften, die passende Materialauswahl und Co. berücksichtigt, erleichtert dir die Planung und den Bau deines perfekten Carports.

Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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