Ob bei einem Neubau oder einer Sanierung – früher oder später stellt sich bei vielen Hausbesitzer:innen die Frage: Wohin eigentlich mit dem Auto? Stellplatz, Garage oder doch ein Carport? Ein Carport ist eine praktische und zugleich stilvolle Lösung. Er schützt nicht nur vor Regen, Schnee und Sonne, sondern kann auch optisch ein echter Hingucker sein – wenn man es richtig macht. Doch bevor die erste Schraube sitzt, gibt es einiges zu bedenken: Wo soll der Carport stehen? Brauche ich eine Genehmigung? Welches Material passt zu meinem Haus? In diesem Ratgeber bekommst du Antworten auf genau diese Fragen.
Die Planung eines Carports erfordert eine detaillierte Überlegung der verschiedenen Elemente, die das Bauvorhaben betreffen.
Die Standardmaße für einen Carport hängen vom Fahrzeugtyp ab. Ein Einzelcarport hat in der Regel eine Breite von etwa 3 bis 3,5 Metern und eine Länge von 5 bis 6 Metern. Wenn zwei Autos untergebracht werden sollen, müssen die Maße entsprechend angepasst werden. Plane zudem genügend Höhe ein, um das Fahrzeug bequem unterzustellen und auch größere Fahrzeuge wie SUVs oder Transporter zu berücksichtigen.
Das Dach eines Carports sollte so dimensioniert sein, dass es nicht nur ausreichend Schutz für das Fahrzeug bietet, sondern auch ausreichend Wasser abfließen kann. Bei einem Satteldach zum Beispiel sollte die Neigung so gewählt werden, dass Regenwasser und Schnee gut ablaufen können. Eine Neigung von etwa 15 bis 25 Grad ist hier häufig optimal.
Überlege, ob du den Carport nur für die Unterbringung des Fahrzeugs nutzen möchtest oder ob er auch zusätzliche Funktionen erfüllen soll, wie z. B. als Abstellfläche für Fahrräder oder als überdachter Bereich für Mülltonnen. Eventuell ist es sinnvoll, einen integrierten Geräteschuppen zu planen, um zusätzliche Stauraumprobleme zu lösen.
In einigen Bundesländern gibt es spezielle Regelungen, die je nach Größe des Carports und Bauart eine Genehmigung erforderlich machen. Vor allem wenn der Carport fest mit dem Haus verbunden wird oder eine bestimmte Höhe überschreitet, kann eine Genehmigung notwendig sein.
Neben der Baugenehmigung sollten auch die örtlichen Bauvorschriften beachtet werden, wie zum Beispiel der Mindestabstand zum Nachbargrundstück, Vorschriften zu Materialien oder Regelungen hinsichtlich des Abflusses von Regenwasser. Auch bei der Gestaltung des Carports solltest du darauf achten, dass er sich gut in das Gesamtbild der Umgebung einfügt.
Informiere dich daher im Vorfeld bei deiner örtlichen Baubehörde und/oder in deiner Landesbauordnung.
Für den Carport stehen verschiedene Dachformen zur Auswahl, die jeweils unterschiedliche Vor- und Nachteile bieten. Das Flachdachist schlicht, modern und besonders für zeitgenössische Hausarchitektur geeignet, zudem ist es kostengünstig und einfach zu bauen. Ein Satteldach wirkt klassisch und fügt sich gut in traditionelle Hausstile ein, bietet aber auch Platz für zusätzlichen Stauraum oder eine bessere Regenwasserableitung. Das Pultdach, mit nur einer geneigten Dachfläche, ist funktional, modern und eignet sich ideal zur Integration von Solarpanels.
Die Wahl der Dachform sollte sich am Stil des Hauses, der Wetterlage vor Ort und den gewünschten Funktionen orientieren. Auch die Ästhetik spielt eine große Rolle: Eine harmonische Dachform trägt wesentlich zum Gesamtbild Ihres Grundstücks bei.
Der Platz rund um das Haus sollte ausreichend sein, damit der Carport nicht nur das Fahrzeug schützt, sondern auch genug Bewegungsfreiheit für das Ein- und Ausparken bietet. Achte darauf, dass genügend Raum für das Öffnen von Türen und das Manövrieren des Autos vorhanden ist. Wenn der Carport direkt am Haus gebaut wird, sollten zudem ausreichend Abstand zu Fenstern und Türen berücksichtigt werden, um Belüftung und Licht zu gewährleisten.
Die Ausrichtung des Carports in Bezug auf die Himmelsrichtungen kann Einfluss auf die Witterungseinflüsse haben. Eine Ausrichtung nach Süden bietet viel Sonne, kann jedoch auch zu erhöhter Wärmeentwicklung führen. Eine westliche Ausrichtung sorgt für Schatten, vor allem in den Nachmittagsstunden. Auch die Windrichtung sollte in Betracht gezogen werden, um das Auto vor starkem Wind und Regen zu schützen.
Die Auswahl des Materials spielt eine wichtige Rolle für die Haltbarkeit, Wartung und Ästhetik des Carports. Die gängigsten Materialien sind Holz, Stahl und Aluminium.
Vorteile:
Nachteile:
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Nachteile:
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Nachteile:
Die Kosten für den Bau eines Carports variieren je nach Größe, Material und Ausführung.
Für einen einfachen Carport aus Holz liegen die Kosten im unteren vierstelligen Bereich. Für einen Carport aus Metall oder mit einer aufwendigen Dachkonstruktion müssen mit Kosten von mehren Tausend Euro gerechnet werden. Wer einen Carport mit besonderen Funktionen oder hochwertigen Materialien wünscht, sollte mit höheren Kosten rechnen.
Die Wahl des richtigen Carports hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter der verfügbare Platz, die gewünschten Funktionen und natürlich dein Budget. Eine gründliche Planung, die die baurechtlichen Vorschriften, die passende Materialauswahl und Co. berücksichtigt, erleichtert dir die Planung und den Bau deines perfekten Carports.
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