Katalog aufschlagen, Traumhaus aussuchen und zurücklehnen – so einfach ist es, wenn sich Bauherren und -herrinnen für ein Fertighaus entscheiden. Vor allem die kurze Planungs- und Bauphase von Fertigbauhäusern überzeugen viele Hausbauende, auch wenn die Gestaltungsfreiheit bei Fertighäusern eingeschränkt ist. Es gibt trotzdem verschiedene Möglichkeiten, ein Fertighaus zu bauen und auch die unzähligen Hersteller trumpfen mit Stadtvillen, Bungalows und Co. auf, sodass (fast) kein Wunsch offenbleibt. Der Ruf des Fertighauses als „Billighaus von der Stange“ gilt schon länger als überholt.
Nicht zuletzt zeigen die vielen Hersteller und Anbieter von Fertighäusern in Deutschland – diese Bauweise boomt. Mittlerweile ist jedes fünfte Haus in Deutschland ein Fertighaus. Also ein Haus, dessen einzelne Bauteile in einer Produktionsstätte gefertigt werden, damit diese dann nach Fertigstellung zum jeweiligen Grundstück transportiert werden und dort auf dem Fundament (Bodenplatte oder Decke des Kellergeschosses) zusammengesetzt werden können.
In der Regel werden Fertighäuser aus Holz gefertigt. Es gibt auch die Möglichkeit, eine Massivbauweise aus Beton oder andere Baustoffe wie Leichtbeton zu nutzen.
Bei dieser Bauweise bestehen die Bauteile für Wände, Decken und auch das Dach aus Vollholzrahmen mit Ständern (senkrecht) und Riegeln (waagerecht). Diese werden dann innen und außen beplankt und innerhalb der Hohlräume werden Dämmungen gesetzt.
Die Vorteile dieser Bauweise liegen auf der Hand – schnell wachsende und nachhaltige Rohstoffe und eine geringe Bauzeit wegen der vorgefertigten Bauteile.
In der Holzriegelbauweise sind die Holzskelettbauweise und die Holzständerbauweise inbegriffen. Hier besteht die Grundkonstruktion aus tragenden Balken, also aus horizontalen und vertikalen Streben. Wie der Name schon sagt, zeigt sich ein skelettartiger Aufbau – die Holzskelettbauweise. Diese ist die moderne Form des traditionellen Fachwerkbaus. Tragende Wände und Co. werden hier dann nicht mehr benötigt. Im Holzriegelbau haben Bauherren und -herrinnen große Gestaltungsmöglichkeiten, was den Ausbau im Inneren angeht, so können Wände frei ge- und versetzt werden.
In städtischen Gebieten ist diese Bauweise eher selten vertreten – die Holzblockbauweise. Die urigen Häuser, deren Wände aus Holzbohlen bestehen, sind vor allem in Waldregionen zu finden, da sie sich dort perfekt in die Natur einfügen. Aber die Holzblockbauweise gibt es auch in moderner Form und diese wird immer beliebter.
Die Königsklasse unter den Fertighäusern bildet die Massivholzbauweise. Immer mehr Hausbauende entscheiden sich für die Bauweise, da sie Stabilität und einen zukunftsorientierten Werterhalt verspricht. Diese Bauweise zeichnet sich durch einen einheitlichen massiven Aufbau der Elemente aus – sprich die Module oder Bauteile, zum Beispiel Wände, Decken und Dach, werden direkt in der Fertigung vollständig zusammengesetzt und bieten somit eine massive Basis.
Der Vorteil dieser Bauweise ist, dass Innenwände beispielsweise auch ohne Verkleidung auskommen und so das schöne Mauerwerk zum Vorschein kommen kann. Fertighäuser in Massivbauweise stehen dem konventionellen Massivhaus in nichts nach.
Es ist nicht immer so, dass ein Fertighaus kein Platz für individuelle Gestaltungsmöglichkeiten lässt, wie das bis heute viele meinen. Allerdings sind die individualisierten, bedürfnisgenauen Fertighäuser von den Kosten her natürlich teurer als die Standards. Einen ersten Überblick über Vor- und Nachteile von Fertighäusern verschafft dir die nachfolgende Tabelle:
Ein nicht zu vernachlässigendes Risiko beim Fertigbauhaus besteht darin, dass sich Bauherren und -herrinnen von einem Unternehmen abhängig machen. Im Falle einer Insolvenz könnte ihnen dann ein hoher wirtschaftlicher Schaden entstehen und zusätzlich könnten sie vor einem unfertigen Haus stehen.
Nur noch die Schlüssel ins funkelnagelneue Türschloss stecken und Schwupps ist der Eigenanteil am Hausbau getan – viele Bauherren und -herrinnen denken nämlich, dass alle Fertigbauhäuser schlüsselfertig übergeben werden. Dem ist aber nicht immer so, es gibt verschiedene Ausbaustufen der Fertighäuser, die sich auch von den Kosten unterscheiden. In manchen muss der gesamte Innenausbau selbstständig gemacht werden und in anderen ist es (nur) das Streichen der Wände oder das Verlegen des neuen Bodenbelages. Die verschiedenen Ausbaustufen sind:
Eine Pauschalaussage über die Kosten für ein Fertighaus zu treffen, ist schwierig. Je nach Material, Bauweise und Ausstattung variieren die Kosten. Durchschnittlich bezahlen Hausbauende für ein Fertighaus 1.700 bis 2.100 Euro pro Quadratmeter. Im Gegensatz dazu kostet ein Architektenhaus im Schnitt 1.900 bis 2.800 Euro und ein Massivhaus zwischen 1.700 und 2.250 Euro (vgl. www.haus.de).
Viele Bauherren und -herrinnen möchten auch bei ihrem Fertighaus eigene Wünsche und Ideen einbringen, das geht zulasten des Budgets. Denn individuell angepasste Fertighäuser stehen bezüglich der Kosten für Massivbauweisen und Co. in nichts nach. Auch hier müssen die Hausbauenden tiefer in die Geldtasche greifen.
Um Bares beim Bau eines Fertighauses zu sparen, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder suchst du dir ein Fertighaus aus dem Katalog aus und lässt es genauso bauen, wie es dort angeboten wird, ohne zusätzliche Räume oder Gestaltungswünsche. Weniger Individualität bedeutet auch weniger Kosten für Planung, Material und Co.
Andererseits kannst du auch so viel Eigenleistung wie möglich in den Bau einfließen lassen, um Kosten einzusparen. Das Ausbauhaus oder das Bausatzhaus bieten dafür optimale Bedingungen, deinen Wohntraum kostengünstig zu realisieren.
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