Satteldach, Walmdach, Pultdach – Wie überall im Hausbau stehen Bauherren und -herinnen vor der Auswahl: „Was passt am besten zu meinem Haus und gefällt mir?“ Und da ist natürlich auch die Dachform entscheidend, aber nicht nur, dass sie das Erscheinungsbild des Hauses maßgeblich prägt und die Optik dabei eine wichtige Rolle spielt, manchmal gibt es auch andere Gründe sich genau für diese Dachform zu entscheiden, zum Beispiel der Bebauungsplan lässt keine andere Möglichkeit zu oder die gewählte Dachform ist für die geplante Photovoltaikanlage ungeeignet. Dementsprechend überzeugt jede Form mit ihren Vor- und Nachteilen.
Wer sich als Laie nicht mit den Dachformen auskennt, der wird teilweise auch Probleme mit anderen Begriffen haben, die sich rund um das Dach an deinem Haus drehen. First, Traufe, Giebel; Grate oder Ortgang − Was genau bedeutet das?
Aber nicht jeder Begriff ist bei jeder Dachform zu finden, bei einem Flachdach zum Beispiel findest du weder First noch Grate.
Jede Dachform ist unterschiedlich und deswegen gibt es für alle Vor- und Nachteile. Hier findest du die positiven und negativen Aspekte von einigen Dachformen:
Das Satteldach gehört zu den am häufigsten verwendeten Dachformen in Deutschland, und dass nicht ohne Grund, zum Bau ist keine architektonische Meisterleistung notwendig und zusätzlich zum geringeren Aufwand bietet es auch einen soliden Schutz für das Mauerwerk deines Hauses. Soll auf dem Dach eine Photovoltaikanlage oder Solarthermie installiert werden, ist das Dach bei richtiger Neigung bestens dafür geeignet. Größere Gedanken sollten sich Bauherren und -herrinnen allerdings bei Gauben oder großen Dachfenstern machen, die die Wohnfläche unterhalb des Daches optimieren, die können das Budget für den Dachbau stark in Mitleidenschaft ziehen, da alles, was von der Norm abweicht, kostenintensiv wird. Nicht immer lässt sich aber alles realisieren, da der Bebauungsplan oder eben das Budget im Weg stehen können. Architekten und Entwurfsverfasser sollten dementsprechend schon früh die Möglichkeiten prüfen.
Auch vom Walmdach haben Hausbauende in der Regel schon gehört. Im Gegensatz zum Satteldach hat es anstatt der üblichen zwei Dachflächen vier davon. Aus diesem Grund gibt es auch keinen Giebel. Was sich im Wortlaut komplizierter anhört, ist es tatsächlich auch beim Bau. Das Walmdach ist nicht nur kostenintensiver als sein klassisches Pendant, sondern auch weniger für Solaranlagen und Co. geeignet. Außerdem ist die Fläche unter dem Dach auch kleiner als bei anderen Dachformen, was wiederum die Möglichkeiten des Wohnflächenausbaus einschränkt. Aufgrund ihrer Form entstehen im Walmdach auch viele Grate, die es wiederum notwendig machen, dass die Dachpfannen passgenau zugeschnitten werden. Die Folge ist ein erhöhter Aufwand und Mehrkosten für eine größere Anzahl an Dachpfannen.
Wer sich allerdings eine solide Dachkonstruktion und einen guten Schutz für seine Außenwände wünscht, der kann sich für ein Walmdach entscheiden. In der Regel werden Walmdächer auch bei Stadtvillen oder ähnlichen Haustypen verwendet, die im ersten und zweiten Obergeschoss in voller Höhe ausgebaut werden sollen, weswegen Hausbauende den zusätzlichen Platz im Dachgeschoss nicht benötigen.
Um das Beste aus seiner Wohnfläche rauszuholen, entscheiden sich viele Bauherren und -herrinnen für ein Flachdach. Da sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch die günstigste Möglichkeit, sein Dach einzukleiden. Wer sich als Bauherr oder -herrin eine große Dachterrasse oder eine nachhaltige Option in Form einer Dachbegrünung wünscht, der ist beim Flachdach an der richtigen Adresse. Entgegen der allgemeinen Meinung sind Flachdächer auch für Photovoltaik- und Solaranlagen geeignet. Ein großes Problem beim Flachdach ist allerdings der Verschleiß und die Wartungsintensität, auch gestautes Regenwasser und die Schneelast im Winter können bei dieser Dachform zum Problem werden. Deswegen heißt es, dass du häufiger mal beim ortsansässigen Dachdecker anrufen solltest, um alles in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
Als Pultdach werden Flachdächer bezeichnet, die einen Neigungswinkel von mehr als zehn Grad haben. Diese Dachform ist besonders einfach gestaltet, weswegen sie auch kostengünstiger als andere ist. Ein großer Vorteil des Pultdaches ist es, dass es eine besonders große Dachfläche hat, die sich zur Sonne hin ausrichten lässt, das schafft dann optimale Bedingungen für eine Photovoltaikanlage oder Ähnliches.
Neben diesen Dachformen findest du auch Mansarddächer, Schleppdächer, Kuppeldächer und andere.
Abgesehen von der Optik spielen weitere Faktoren eine Rolle, wenn du dich für eine Dachgestaltung entscheiden musst. Als Erstes solltest du dir darüber Gedanken machen, welche Form in dein Budget und zu deinen Vorstellungen passt. Die kostengünstigsten sind das Sattel- oder das Flachdach. Außergewöhnlichere Dachformen oder besondere Gestaltungen mit Gauben, Dachfenstern und Co. kosten immer extra, das solltest du dann auch ins Budget einplanen. Abgesehen davon musst du vor der Planung in deinem Bebauungsplan prüfen, ob das, was du dir vorstellst, überhaupt möglich ist. Spricht der Bebauungsplan gegen deine Wunschvorstellungen, ist da leider auch nichts zu machen.
Möchtest du eine Solaranlage und dafür das Dach nutzen, dann wäre ein Pultdach für dich die beste Wahl. Und wer die vollständige Wohnfläche ausnutzen möchte und vielleicht eine Terrasse auf seinem Dach verwirklichen möchte, der entscheidet sich am besten für ein Flachdach. Hier ist vor allem die zukünftige Verwendung des Daches zu berücksichtigen.
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