Hausbau: News und Trends (01.07.2024)
1/7/2024

Hausbaunews (01.07.2024) 

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Wieder weniger Abschlüsse bei Baufinanzierungen 

Nach einem deutlichen Anstieg im Neugeschäft mit privaten Immobilienkrediten im April zeigt sich im Mai eine Verlangsamung dieses Trends. Mehrere regionale Sparkassenverbände, die vom Handelsblatt befragt wurden, berichteten, dass das Neugeschäft mit Baukrediten im Mai unter dem Niveau des Aprils lag. Insgesamt verläuft das Geschäft im Jahr 2024 jedoch deutlich besser als im Jahr zuvor.

Diese Entwicklung ist bei den Mitgliedsinstituten der Sparkassenverbände in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen-Thüringen, Ostdeutschland und Westfalen-Lippe zu beobachten. In einigen Fällen sank das Neugeschäft im Mai nur geringfügig, während es in anderen Fällen sogar unter das Niveau vom März fiel. Die fünf Verbände repräsentieren fast 250 der rund 350 Sparkassen in Deutschland, die Marktführer im Privatkund:innen-Geschäft sind.

Im April 2024 vergaben die deutschen Banken Immobilienkredite für Privatpersonen im Gesamtwert von 16,8 Milliarden Euro. Dies bedeutete einen Anstieg von neun Prozent im Vergleich zum Vormonat und sogar einen Zuwachs von 29 Prozent im Vergleich zum April 2023.

Bis vor zwei Jahren erlebte das Geschäft mit Baufinanzierungen einen Boom. Im Rekordmonat März wurden damals rund 32 Milliarden Euro an Neugeschäften abgeschlossen. Die erste Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Sommer 2022 brachte das Neugeschäft zum Einbruch. 

Die Volks- und Raiffeisenbanken als größte Konkurrenten der Sparkassen verzeichnen ebenfalls eine Stagnierung bei den Baufinanzierungen. Laut dem Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) gibt es zwar noch keine vollständigen Zahlen für alle 700 Genossenschaftsbanken, aber das Neugeschäft zeige, ein leichtes Minus im Mai 2024 im Vergleich zum Vormonat. Bis Mai gab es ein Plus im Neubaugeschäft von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der BVR weist darauf hin, dass monatliche Schwankungen im Jahresverlauf üblich sind. Vor der Sommerpause ist nach Angaben des BVR häufig ein Minus zu beobachten. Im Jahr 2023 war dies jedoch für den Gesamtmarkt nicht der Fall.

Der Branchenverband erwartet jedoch eine Erholung, insbesondere wenn die Bauzinsen zurückgehen. „Möglicherweise hoffen die Kunden mit Beginn der Leitzinssenkung durch die EZB darauf, dass die Bauzinsen in der Folge ebenfalls zurückgehen.“ Bisher ist das noch nicht eingetreten. 

Der BVR stellt fest, dass gestiegene Gehälter, die stabile Lage auf dem Arbeitsmarkt und die sinkende Inflation zu einem signifikanten Anstieg der tatsächlich verfügbaren Einkommen geführt haben. „Dieses gesamtwirtschaftliche Umfeld und die stabilen Kreditzinsen erhöhen den finanziellen Spielraum der privaten Haushalte und befördern die private Wohnbaufinanzierung. Weitere Impulse könnten im Jahresverlauf von weiteren Senkungen der Leitzinsen ausgehen.“ Außerdem führt die anhaltend starke Nachfrage nach Wohnraum und steigende Neuvertragsmieten dazu, dass der Kauf von eigenen Immobilien attraktiver erscheint als noch vor einem Jahr.

Quelle: Immobilien: Warten auf niedrigere Zinsen? Baufinanzierung lässt wieder leicht nach (handelsblatt.com)

Hamburg: Immobilien mit guter Energieeffizienz sind teurer

Laut einer Studie kostet eine energetisch sanierte Wohnimmobilie in der Hansestadt inzwischen etwa ein Drittel mehr als ein unsaniertes Objekt. Im ersten Quartal mussten Käufer:innen, die in Hamburg eine Wohnung oder ein Haus, die der Energieklasse A oder B entsprechen, erwerben wollten, im Durchschnitt 7651 Euro pro Quadratmeter bezahlen. Für unsanierte Wohngebäude mit schlechteren Energieklassen (E bis H) zahlten Immobilienkäufer:innen durchschnittlich 5127 Euro pro Quadratmeter.

Dies zeigt eine Analyse der deutschlandweit tätigen Maklerfirma Von Poll Immobilien, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. In den Umlandkreisen Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Stormarn, Harburg und Stade fielen die Preisunterschiede niedriger aus. Im Kreis Segeberg lag die geringste Differenz vor. 

Laut dem Immobilienunternehmen kann es sich lohnen, sanierungsbedürftige Immobilien genauer zu betrachten. Dabei sei es jedoch wichtig, sich beraten zu lassen, da viele Kaufinteressenten wenig über die verschiedenen Fördermöglichkeiten für energetische Sanierungen wüssten, erklärte Matthias Preuß, Geschäftsstellenleiter von Von Poll Immobilien Hamburg - AlsterOst. „Die frühzeitige Einkalkulierung der Fördermittel ist aber das A und O.“

Im Hamburger Umland zeigt die Untersuchung, dass der Preisunterschied zwischen Immobilien mit hoher und niedriger Energieklasse nicht so stark ausgeprägt ist wie in der Stadt selbst. Im Kreis Pinneberg und im Kreis Stormarn zahlten Interessenten im Durchschnitt pro Quadratmeter 1319 bzw. 1058 Euro mehr für eine energieeffiziente Immobilie im Vergleich zu einem unsanierten Haus. Wohngebäude, die die Energieklassen A und B trugen, kosteten dort im Durchschnitt 4657 bzw. 4496 Euro pro Quadratmeter.

Im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein zahlten Käufer im Durchschnitt 3907 Euro pro Quadratmeter für energetisch sanierte Häuser und Eigentumswohnungen. Unsanierte Immobilien mit einem Energieeffizienzwert zwischen E und H waren dort im Schnitt um 1081 Euro pro Quadratmeter günstiger, wie aus der Untersuchung hervorgeht. Die geringste Preisdifferenz betrug 909 Euro im Kreis Segeberg. Dort kosteten Immobilien der Energieeffizienzklassen A oder B durchschnittlich 3927 Euro pro Quadratmeter, während unsanierte Gebäude 3018 Euro pro Quadratmeter kosteten.

In Harburg, einem Landkreis in Niedersachsen, betrug die Preisdifferenz ebenfalls 978 Euro. Käufer:innen von Gebäuden mit guter Energieeffizienz zahlten dort durchschnittlich 3937 Euro pro Quadratmeter, während sanierungsbedürftige Immobilien 2959 Euro pro Quadratmeter kosteten. In Stade zeigten die Immobilienexpert:innen eine Preisdifferenz von 1233 Euro pro Quadratmeter auf. Eine Immobilie der Energieklasse A oder B kostete dort im Schnitt 3599 Euro pro Quadratmeter, während ein unsaniertes Gebäude 2366 Euro pro Quadratmeter kostete.

Quelle: Wohnen - Energieeffiziente Immobilien in Hamburg ein Drittel teurer - Wirtschaft - SZ.de (sueddeutsche.de)

Baubranche verzeichnet weniger Aufträge beim Wohnungsbau

Die Bauindustrie befindet sich weiterhin in einer schwierigen Lage und es gibt keine Anzeichen für eine Besserung: Nachdem die Auftragslage im Februar (ein Plus von 2,7 Prozent) und im März (ein Plus von 3,1 Prozent) eine positive Entwicklung zeigte, sank die Anzahl der Bestellungen im April im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent. Diese Daten wurden vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden erhoben.

Vor allem der Hochbau war davon betroffen, einschließlich des Baus von Wohnhäusern. Laut den Angaben gab es in diesem Bereich einen Rückgang von vier Prozent, wobei der Wohnungsbau allein einen Rückgang von 2,3 Prozent bei den Bestellungen verzeichnete.

Der Tiefbau hingegen, der auch staatliche Aufträge im Straßenbau umfasst, verzeichnete einen leichten Anstieg von 0,9 Prozent.

Im Jahresvergleich ist die Auftragslage zwar insgesamt um 2,3 Prozent gestiegen, was hauptsächlich dem Tiefbau (plus 7,9 Prozent) zuzuschreiben ist. Dennoch bewerteten die Unternehmen im Bauhauptgewerbe ihre Geschäftslage im Juni laut einer Umfrage des ifo Instituts schlechter.

Auch die erste Zinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni, bei der der Leitzins von 4,50 auf 4,25 Prozent gesenkt wurde, konnte daran nichts ändern. Da die Eurozonen Inflation zuletzt wieder angestiegen ist, waren die Bauzinsen höher als zu Beginn des Jahres.

Viele Projekte werden dadurch für potenzielle Bauherr:innen zu teuer, was zunehmend soziale Folgen hat. Expert:innen prognostizieren, dass bezahlbarer Wohnraum, insbesondere in den Städten, auf Jahre hinaus knapp bleiben wird.

Quelle: Konjunktur: Baubranche erhält weniger Aufträge im Wohnungsbau | ZEIT ONLINE

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
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