Hausbau: News und Trends (02.09.2024)
2/9/2024

Hausbaunews (02.09.2024)

Aktuelle Nachrichten aus der Bau- und Immobilienbranche mit Informationen und Trends für Bauende und alle, die es noch werden wollen.

Kreditvolumen für Wohnimmobilien steigt wieder an

Aktuelle Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) lassen auf eine Erholung des Immobilienmarktes schließen. Dieser gewinnt wieder deutlich an Dynamik.

Das Volumen der Immobilienkredite der im VDP zusammengeschlossenen Kapitalgeber stieg auf 31,2 Milliarden Euro, was im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Anstieg von 15,6 Prozent bedeutet. Damit erreichte das Volumen zum dritten Mal in Folge einen Quartalsanstieg und ist das beste Ergebnis der letzten zwei Jahre, wie der VDP feststellt.

Zu den Mitgliedern des Verbands zählen viele bedeutende deutsche Banken wie die Deutsche Bank, die Commerzbank, Landesbanken und Sparkassen. Für diese Kreditinstitute spielen Immobilienfinanzierungen eine zentrale Rolle.

Jedoch zeigt sich bei der Verteilung der Baufinanzierungen ein differenziertes Bild: Während in einigen Bereichen die Kreditvergaben zunehmen, z.B. bei Wohnimmobilien, stagniert oder sinkt das Volumen in anderen, u.a. Gewerbeimmobilien.

Wohnimmobilien-Neugeschäft steigt weiter

Der wesentliche Treiber des Anstiegs bei den Baufinanzierungen sind Wohnimmobilien, die derzeit durchweg positive Entwicklungen verzeichnen. Laut VDP erhöhte sich das Kreditvolumen für den Bau und Kauf von Wohnungen und Häusern auf 20,1 Milliarden Euro, ein Anstieg von 33,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit Jahresbeginn hat der Sektor insgesamt 37,9 Milliarden Euro an neuen Krediten aufgenommen, was einem Anstieg von 19,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023 entspricht.

Erstmals seit Herbst 2022 überstieg das Immobilienfinanzierungsvolumen in einem Quartal wieder die Marke von 31 Milliarden Euro. Jens Tolckmitt, Geschäftsführer des VDP, bestätigt, dass sich die Belebung des Geschäfts verfestigt und der Wohnimmobilienmarkt von stabileren Zins- und Preisverhältnissen sowie angepassten Renditen für Käufer profitiert.

Jedoch zeigen sich innerhalb des Wohnimmobiliensegments Unterschiede. Besonders herausragend ist der Anstieg bei Mehrfamilienhäusern, deren Finanzierungsvolumen um 58 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro gestiegen ist. Auch bei Eigentumswohnungen und Ein- bis Zweifamilienhäusern waren deutliche Zuwächse zu verzeichnen.

Gewerbeimmobilien mit Minus

Bei den Gewerbeimmobilien zeichnet sich ein anderes Bild ab - diese liegen mit einem Kreditvolumen von 11,1 Milliarden Euro im Minus von sieben Prozent.

Quelle: https://www.businessinsider.de/wirtschaft/fuer-diese-immobilien-vergeben-banken-wieder-mehr-kredite/

Bauzinsen bleiben voraussichtlich länger unverändert

Laut einer aktuellen Analyse der Commerzbank bleibt Immobilienkäufer:innen vorerst eine deutliche Entlastung bei den Bauzinsen verwehrt. Obwohl die Europäische Zentralbank die Leitzinsen bis zum kommenden Sommer um einen Prozentpunkt senken könnte, wäre dieser Rückgang geringer als derzeit an den Finanzmärkten erwartet wird.

Der Spielraum für einen Zinsrückgang bei zehnjährigen Hypothekendarlehen bleibt daher begrenzt. Diese Zinsen dürften sich in den kommenden Monaten bis ins nächste Jahr hinein bei etwa 3,5 Prozent einpendeln, mit einer leichten Steigerung in der zweiten Jahreshälfte 2025.

Die Commerzbank geht davon aus, dass die Immobilienpreise in den kommenden Monaten wieder anziehen werden. Ein solcher Anstieg sei angesichts generell steigender Preise und Einkommen als normal einzustufen.

Allerdings wird der Anstieg der Immobilienpreise im nächsten Jahr voraussichtlich eher moderat ausfallen, trotz der weiterhin angespannten Wohnraumsituation. Ein erneuter Immobilienboom, wie er in den zehn Jahren vor der Zinswende zu beobachten war, sei unwahrscheinlich. “Dafür müssten die Zinsen für Hypothekendarlehen drastisch sinken”, was die Commerzbank in den nächsten Jahren jedoch nicht erwartet.

Der Immobilienmarkt in Deutschland geriet durch stark gestiegene Zinsen und Baukosten in eine Krise, wodurch sich viele Menschen den Traum vom Eigenheim nicht mehr leisten konnten. Im vergangenen Jahr verzeichnete das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW) den stärksten Preisverfall bei Immobilien seit etwa 60 Jahren, ein Rückgang von historisch einzigartigem Ausmaß.

Jüngste Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass diese Phase der Preiskorrektur allmählich zu Ende geht. Die Commerzbank hebt eine zunehmende Nachfrage nach Immobilienkrediten, steigende Transaktionszahlen und leicht anziehende Preise für Bestandsimmobilien hervor, nachdem diese seit Frühjahr 2022 um mehr als zwölf Prozent gefallen waren.

Damit könnte die Preiskorrektur früher abgeschlossen sein als von der Commerzbank ursprünglich angenommen. Dennoch schätzen die Expert:innen, dass Immobilien immer noch um etwa fünf bis zehn Prozent überbewertet sind.

Quelle: https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/bauzinsen-trotz-ende-der-immobilienkrise-kaum-veränderung-in-sicht/ar-AA1pHQh5?ocid=BingNewsVerp

Insolvenzwelle trifft deutschen Fertighaushersteller Gussek Haus

Die aktuelle Insolvenzwelle, die weite Teile der deutschen Wirtschaft erfasst, hat nun auch die Baubranche erreicht. Ein Beispiel dafür ist das niedersächsische Unternehmen Gussek Haus, das Insolvenz angemeldet hat, wie unter anderem vom NDR und der Neuen Osnabrücker Zeitung berichtet wird. Die Insolvenzverwaltung übernehmen Stefan Meyer und Christian Kaufmann. Trotz der Insolvenz soll der Betrieb mit den 346 Beschäftigten am Hauptsitz in Nordhorn sowie weiteren 47 Mitarbeiter:innen in Sachsen-Anhalt vorerst fortgesetzt werden, und auch die laufenden Bauvorhaben sollen ohne Unterbrechungen weitergeführt werden.

Gussek Haus, ein Unternehmen, das 1951 gegründet wurde, baut nach eigenen Angaben jährlich bis zu 300 Fertighäuser. Seit 2009 wird die Firma von Frank Gussek geführt und befindet sich weiterhin in Familienbesitz. Neben dem deutschen Markt ist das Unternehmen auch in der Schweiz sowie in den Benelux-Ländern aktiv.

Indes berichtet die Unternehmensberatung Falkensteg, dass sich die Insolvenzwelle im zweiten Quartal etwas abgeschwächt hat. Trotzdem bleibt die Anzahl der Großinsolvenzen laut dem Insolvenzreport des Quartals weiterhin „auf einem besorgniserregend hohen Stand”.

Quelle: Bekannte Baufirma meldet Insolvenz an: 400 Mitarbeitende von Pleite betroffen (msn.com)

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Über den Autor
Sabrina Wallbaum
Content- & SEO-Managerin
Sabrina ist für alle Inhalte auf hausbaukurs.de und auf sozialen Medien zuständig. Neben ihrem Fachwissen als Immobilienkauffrau lässt sie in unsere Ratgebertexte jede Menge Leidenschaft für das Schreiben und Recherchearbeit einfließen, sodass unsere Leser:innen immer genau die Infos rund um ihr Anliegen finden, die sie gerade benötigen.

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