Bevor der Hausbau so richtig starten kann, müssen sich Bauherren und -herrinnen entscheiden, ob sie mit einem Baupartner zusammenarbeiten wollen oder nicht. Laut dem Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) entscheiden sich immerhin 57 Prozent der Hausbauenden für die Zusammenarbeit mit einem Generalunternehmer oder -übernehmer, 37 Prozent für die mit einem Bauträger und circa 10 Prozent für einen Architekten bzw. eine Architektin als Partner am Bau. Was die einzelnen Vertragspartner unterscheidet und worauf Bauherren und -herrinnen bei der Wahl achten sollten, erfährst du hier.
Der Hausbau ist in der Regel eine große Herausforderung für Bauherren und -herrinnen – Sicherheit leisten dann Baupartner, die im besten Fall schon mehrere Jahre Erfahrung in der Branche haben. Wer sich für den Bau mit Dritten entscheidet, muss zwischen Generalunternehmer, Generalübernehmer, Architekt, Bauträger oder Fertighaushersteller/-anbieter unterscheiden.
Die Studie des BSB zeigt, Generalunternehmer und -übernehmer gehören zu den beliebtesten Baupartnern. Und das nicht ohne Grund, denn beide erstellen selbst oder in Teilen das gesamte Haus.
Der Generalunternehmer kann dabei als Bauunternehmer verstanden werden, der sämtliche Bauleistungen durch den eigenen Betrieb oder durch die Beauftragung von Subunternehmen ausführt. Zusätzlich kann sich der Generalunternehmer um die Koordination und Überwachung der Bauleistungen kümmern.
Mithilfe des Generalübernehmers bekommen Hausbauende auch das Komplettpaket in Form ihres Hauses.. Im Gegensatz zum Generalunternehmer erbringt der Generalübernehmer jedoch die Leistungen nicht selbst, sondern beauftragt und koordiniert Subunternehmen für die Arbeiten.
Da das Haus in beiden Fällen durch einen Baupartner realisiert wird, der weitere Subunternehmen beauftragt, ist es hier besonders wichtig, dass Hausbauende Vertrauen in den Dritten haben. Schließlich hängt die Qualität der Leistungen und des Bauprojektes dann genau von dem Unternehmen ab.
Zusammenarbeit mit diesem Baupartner ist sinnvoll, wenn
Individuelle Wohnträume können sich Hausbauende mit einem Architekten verwirklichen, der ihnen zeitweise oder die gesamte Bauzeit als Partner zur Seite steht. Architektenleistungen werden nach Leistungsphasen vergeben und abgerechnet: Hier können sich Bauherren und -herrinnen entscheiden, inwieweit sie die Planung, Koordination von Handwerkern und Co. oder die Bauleitung an einen Architekten bzw. eine Architektin übertragen wollen.
Je nach Umfang sind die Architektenleistungen kostspielig, aber von Vorteil, wenn Bauherren und -herrinnen sich ein maßgeschneidertes Haus wünschen. In der Regel profitieren die Hausbauenden auch von den langjährigen Erfahrungen der Profis und deren Geschäftsbeziehungen, wenn es zum Beispiel um die Auswahl und Verfügbarkeit eines Dachdeckers, Maurers oder einer Tischlerin geht.
Zusammenarbeit mit diesem Baupartner ist sinnvoll, wenn
Hausbauende, die sich für die Zusammenarbeit mit einem Bauträger entscheiden, müssen sich darüber bewusst sein, dass sie nicht Bauherr oder Bauherrin im klassischen Sinne sind. Ein Bauträger ist in der Regel ein Unternehmen, das größere Flächen Bauland aufkauft, um dieses anschließend mit Häusern zu bebauen. Dabei bleibt der Bauträger sowohl Eigentümer des Grundstücks als auch des darauf gebauten Hauses bis zur Fertigstellung. Private Hausbauende sind deswegen „nur“ die Käufer und Käuferinnen.
Durch eine sogenannte Auflassungsvormerkung im Grundbuch wird den zukünftigen Hausbesitzer und -besitzerinnen das Eigentum am Grundstück samt Haus zugesichert. Durch vertraglich festgelegte Abschlagszahlungen leisten Hausbauende schon vor dem Eigentumsübertrag Teile des Kaufpreises an den Bauträger ab.
Vor allem in Ballungszentren, wo Grundstücke und Häuser rar sind, können Hausbauende auf die Bauträger setzen, da diese Wohneigentum im großen Stil erstellen.
Zusammenarbeit mit diesem Baupartner ist sinnvoll, wenn
Bauherren und -herrinnen, die sich den Traum von den eigenen vier Wänden schnell erfüllen möchten, die können sich an einen Fertighaushersteller oder -anbieter wenden. Einzig und allein das Grundstück muss für das Fertighaus vorhanden sein.
In Mustergegenden oder Fertighausparks können sich Hausbauende dann Referenzobjekte anschauen und sich ihr passendes Eigenheim aussuchen. In der Regel werden die Fertighäuser nach einem bestimmten Standard gefertigt und zum eigenen Grundstück in Einzelteilen geliefert und vor Ort zusammengesetzt. Ein großer Vorteil vom fertigen Haus sind die verschiedenen Ausbaustufen, die vom schlüsselfertigen Zustand bis hin zum Bausatz-Prinzip reichen.
Hausbauende zahlen dann im Vorfeld des Hausbaus die Kosten für das Grundstück und nach der Vertragsgestaltung mit dem Fertighausanbieter teilweise bestimmte Abschlagszahlungen für die Fertigung ihres eigenen Hauses. Der Fertighaushersteller/-anbieter haftet grundsätzlich für die durch ihn verursachten Mängel.
Zusammenarbeit mit diesem Baupartner ist sinnvoll, wenn
Damit der Hausbau reibungslos klappt, sollten sich Bauherren und -herrinnen auf ihre Baupartner verlassen können. Teilweise stellt sich jedoch erst nach oder während des Baus heraus, wie zuverlässig und kompetent der beauftragte Baupartner ist. Deswegen sollten Hausbauende lieber vorher zweimal hinschauen. Folgende Tipps und Tricks können dabei helfen:
Eine allgemeine Meinung über den Baupartner können sich Hausbauende auf einschlägigen Bewertungsportalen und Co. einholen. Diese sind aber trotzdem mit Vorsicht zu genießen, nicht alles, was dort steht, muss auch hundertprozentig der Wahrheit entsprechen.
Ein seriöser Baupartner bietet immer Beratungsgespräche an, in denen Hausbauende über Angebote, Vorgehensweise und Vertragsinhalte aufgeklärt werden. In diesen gemeinsamen Gesprächen können Bauherren und -herrinnen auch den ersten Eindruck über den Baupartner gewinnen.
Teilweise bieten Baupartner interessierten Hausbauenden an, Referenzobjekte zu besichtigen. Diese befinden sich entweder im Bau oder sind bereits fertiggestellt. So erhalten Bauherren und -herrinnen einen ersten Einblick über Arbeitsweise und Qualität der Gebäude. Die Besichtigung solcher Referenzobjekte spricht in der Regel für den Baupartner, der “dann voraussichtlich nichts zu verstecken hat”. Gibt es mehrerer solcher Objekte und verfügt der Baupartner über jahrelange Erfahrung, ist in der Regel Verlass auf diesen Baupartner.
Wer im Familien- oder Bekanntenkreis ebenfalls jemanden kennt, der baut, der kann sich auch Empfehlungen von anderen einholen. So können gegenseitig Erfahrungen ausgetauscht werden.
Etablierte Unternehmen setzen auf neue Technologien, nachhaltige Konzepte und die Kundenzufriedenheit. Ist der Baupartner schon einmal dahingehend ausgezeichnet worden, dann ist das ein gutes Zeichen. Auch die Mitgliedschaft in Verbänden spricht in der Regel für den Baupartner.
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