Laute Nachbarn und das Schreien der Kinder im Homeoffice kann mit den richtigen Maßnahmen zum Schallschutz beim Hausbau direkt verhindert werden. So erspart sich Mann oder Frau eine Menge Stress und natürlich Lärm. Was genau Schallschutz bedeutet, welche Anforderungen es im Hausbau gibt und mit welchen Maßnahmen du Ruhe in dein Haus bringst, erfährst du in diesem Ratgeber.
Neben dem Brandschutz ist auch der Schallschutz ein wichtiges Thema beim Hausbau. Durch geeignete Schallschutzmaßnahmen bereits während der Planung des Hauses lassen sich störende Geräusche von außen, aber auch innerhalb des Hauses reduzieren. Schallschutz im Haus soll bewirken, dass die Schallübertragung im Haus verringert wird.
Dazu müssen Bauherren und -herrinnen aber zunächst wissen, wie Schall überhaupt übertragen wird. Im Allgemeinen breitet sich Schall wellenartig über die Luft oder feste Körper aus (z.B. Wände und Böden). Deswegen werden drei verschiedene Arten der Schallübertragung unterschieden:
Die einzelnen Formen der Schallübertragung können mit Hilfe von verschiedenen Maßnahmen reduziert werden.
Für den Neubau gelten bestimmte Schallschutzanforderungen, die je nach Gebäudetyp unterschieden werden. Die Vorgaben können Bauherren und -herrinnen unter anderem in der DIN 4109 und der VDI 4100 finden.
Laut der Bestimmungen gilt für Reihenhäuser eine Schalldämmung von mindestens 59 Dezibel. Bei Wohnhäusern eine von mindestens 53 Dezibel. Diese Angaben entsprechen der ersten von drei Schallschutzstufen. Im Vergleich: Ein normales Gespräch weist in etwa 55 Dezibel bei der Lautstärke auf. Wer in einem Mehrfamilienhaus wohnt, hört also noch das Gespräch des Nachbarn.
Im Neubau können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden, um die Schallübertragung der einzelnen Bauteile zu reduzieren. Allen voran können für den Hausbau schallärmere Materialien verwendet werden, die weniger Schwingungen übertragen (wie zum Beispiel Beton). Außerdem kann eine gute Schalldämmung unter anderem mit Hilfe von Dämmwolle oder Schaumstoffplatten erreicht werden.
Außenwände sollten mit schallarmen Baustoffen errichtet werden. Dazu zählen unter anderem Beton oder Kalksandstein. Darüber hinaus verbessert ein mehrschaliger Aufbau von Wänden den Schallschutz in erheblichem Maße. Durch den Einbau von Vorsatzschalen lässt sich auch nachträglich eine gute Schalldämmung erreichen. Diese werden mit Hilfe von einer Trennwanddämmung und dem dazugehörigen Ständerwerk vor die Massivwand gesetzt. Massivwand und Vorsatzschale sollten baulich voneinander getrennt werden.
Bei Türen und Fenstern können häufig Schallbrücken entstehen. Deswegen müssen diese ausreichend abgedichtet werden. Außerdem können spezielle Schallschutzfenster und -türen dazu beitragen, Geräusche innerhalb des Hauses und Lärm von draußen zu minimieren. Bei den Fenstern sind Zwei- oder Dreifachverglasungen für eine optimale Schalldämmung zu empfehlen. Schwerere Türen sind denen in Leichtbauweise vorzuziehen.
Decken bzw. darüber liegende Böden können direkt beim Hausbau mit der größtmöglichen Schallisolierung ausgestattet werden. Dazu haben Bauherren und -herrinnen verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel die Verlegung von schwimmendem Estrich. Dieser Estrich wird auf einer Dämmschicht aufgebracht und ist baulich von angrenzenden Bauteilen getrennt, er „schwimmt“ sozusagen im Raum. Dadurch wird der Schallübertragung entgegengewirkt. Weitere Möglichkeiten sind schallhemmende Bodenbeläge oder Trittschalldämmungen. Außerdem kann die Decke abgehängt werden.
Bauherren und -herrinnen, die sich eine „leise“ Treppe wünschen, können damit vorsorgen, dass sie elastische bzw. dämpfende Verbindungen von der Wand, Decke oder Boden zur oder an der Treppe einplanen. Auch spezielle Materialien für den Treppenbelag können die Schallübertragung mindern.
Einrichtungsgegenstände, Teppiche und Vorhänge können als einfache Maßnahme dazu beitragen, den Schallschutz zu verbessern. Möbel und Co. bilden so eine Art Lärmschutzbarriere. Wer Schränke oder schwere Regale an der Wand platziert, sorgt so ebenfalls für eine simple Schalldämmung in den Räumen.
Schallschutz beim Hausbau wird oft unterschätzt, aber gerade in unmittelbarer Nähe zum Nachbarn, zum Beispiel in einem Doppelhaus, sollte die optimale Schalldämmung frühzeitig beim Hausbau bedacht werden. So erspart Mann oder Frau sich nachträgliche Umbaumaßnahmen, die teuer werden können. Achte auf diese Tipps beim Neubau, um die Schalleinwirkungen zu minimieren:
Eine optimale Schalldämmung muss nicht teuer und aufwändig sein. Auch kleine Maßnahmen zeigen bereits positive Wirkungen auf die Reduzierung der Schallübertragung.
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