Schon lange vorbei sind die Zeiten als Wintergärten als altmodisch galten – heutzutage sind sie ein modernes Gestaltungselement und bieten zusätzlichen (Wohn-) Raum, der für alles möglich genutzt werden kann. Viele Bauherren und -herrinnen entscheiden sich schon während des Hausbaus für den Wintergarten, einige bauen ihn später erst an. Was du über die Planung des (An-)Baus wissen musst, ob du eine Genehmigung für das Bauvorhaben brauchst und welche Typen es gibt, erklären wir dir in diesem Ratgeberartikel.
Bevor es an die eigentliche Planung des Wintergartens geht, sollten Bauherren und -herrinnen bei der zuständigen Baubehörde zunächst klären, ob eine Baugenehmigung für den Bau nötig ist. Grundsätzlich werden beim Genehmigungsverfahren zwei Faktoren beachtet: 1. Die geplante Größe des Wintergartens und 2. Das Bundesland, indem der oder die Bauende wohnt.
Jedes Bundesland hat seine eigenen Richtlinien für den Bau eines Wintergartens. Es ist also erforderlich, einen Blick in die jeweilige Landesbauordnung zu werfen. Denn hier finden Mann oder Frau die notwendigen Informationen zu genehmigungspflichtigen bzw. -freien Bauvorhaben.
In Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Hessen und Bremen sind die Wintergärten bis zu einer Fläche von 25 bis 30 Quadratmetern genehmigungsfrei (Stand August 2022). Alles, was darüber hinausgeht sowie in anderen Bundesländern ist ein Bauantrag für den Wintergarten immer erforderlich. Um sicherzugehen, sollten Bauende beim zuständigen Bauamt nachfragen.
Damit der (An-) Bau des Wintergartens klappt, sollten einige Punkte beachtet werden:
Zusätzlich zu der Genehmigung müssen Bauherren und -herrinnen die zusätzlichen baurechtlichen Vorschriften für den Bau des Wintergartens berücksichtigen, zum Beispiel die Vorgaben zur Dämmung, Verglasung und Co.
Die Realisierung eines Wintergartens kann unterschiedliche Zwecke erfüllen: Egal ob als zusätzliche Wohnfläche oder als Gewächshaus, der verglaste Anbau schafft zusätzliche Fläche. Grundsätzlich werden zwei Typen unterschieden:
Wer zum Beispiel einen Platz für seine Pflanzen sucht, der kann beim Bau eines Kaltwintergartens profitieren. Dieser wird, wie der Name bereits verrät, nicht beheizt und ist deswegen "kalt". Die Anforderungen an einen Kaltwintergarten sind dafür geringer: In der Regel sind diese nur einfach verglast und als Bausatz unkompliziert aufzubauen. Der Kaltwintergarten ist in der Regel wärmetechnisch vom Haus getrennt und hat keinen Zugang ins Gebäude. Die verbindende Wand zwischen dem Haus und dem Anbau sollte gut gedämmt werden.
Der Kaltwintergarten kann bestens als Gewächshaus für Pflanzen genutzt werden. In den Sommermonaten kann er, sofern er gut belüftet und beschattet ist, auch als zusätzliche Terrasse genutzt werden.
Viele Bauende entscheiden sich aufgrund der geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten für die kalte Variante des Wintergartens.
Im Gegensatz zum Kaltwintergarten bietet der warme Typ einen beheizten (Wohn-)Raum, der das ganze Jahr genutzt werden kann. In der Regel wird der Warmwintergarten an das Wohnzimmer angeschlossen und erweitert somit die Wohnfläche. Warmwintergärten müssen entsprechend der baurechtlichen Vorschriften ordnungsgemäß gedämmt und isoliert werden.
Aus diesem Grund ist der nachträgliche Anbau eines Warmwintergartens grundsätzlich aufwendiger. Die generellen Kosten für einen Wohnwintergarten sind aufgrund der baulichen Voraussetzungen höher.
Auch wenn der Wintergarten zum Großteil aus Glas besteht, bedarf er einer Konstruktion aus Kunststoff, Aluminium oder Holz. Dabei hat jedes Material seine Vor- und Nachteile, seinen ganz eigenen Look und natürlich seinen Preis. Viele Menschen setzen auch auf eine Kombination der Baustoffe, zum Beispiel Holz- und Aluminiumkonstruktionen. Bei der Verglasung sind in der Regel Zwei- und Dreifachverglasungen Standard.
Als natürlicher Baustoff hat sich Holz für die Konstruktion des Wintergartens bewährt. Das nachhaltige Material verleiht dem gläsernen (An-)Bau einen wohnlichen Charakter, der von Bauherren und -herrinnen geschätzt wird. Mithilfe des Holzes lassen sich verschiedene Stile verwirklichen, zum Beispiel ein Wintergarten im Landhausstil oder im rustikalen Design. Allerdings bedarf der hölzerne Wintergarten auch eine regelmäßige Pflege gegen Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung. Im Gegensatz zu den Aluminium-Varianten ist der Wintergarten aus Holz jedoch in der Regel günstiger.
Im Gegensatz zum Holz ist die Konstruktion aus Aluminium grundsätzlich teurer. Dafür ist das Material aber pflegeleichter und beständiger. Im Handel finden Mann und Frau eine große Auswahl an Bausätzen zum Eigenbau. Die Montage dieser Bausätze kann in der Regel auch von ungeübten Handwerkern ausgeführt werden. Wintergärten aus Aluminium müssen aber gut isoliert werden, da das Material Wärme nicht gut dämmt.
Eine der günstigeren Varianten für den Glasanbau ist Kunststoff. Dabei wird das Material mit einem Stahlkern versehen und mit Kunststoff ummantelt, so erhält es seine Stabilität. Ein großer Nachteil des Materials ist, dass es sich mit der Zeit verfärbt und dann nicht mehr schön aussieht.
Wer sich einen warmen Wintergarten wünscht, der muss sich auch über die passende Heizung Gedanken machen. In der Regel lassen sich im gläsernen Anbau nahezu alle gängigen Heizungsverteiler verwirklichen. Es kommen Fußbodenheizungen, Heizstrahler oder konventionelle Heizkörper infrage. Als Wärmeerzeuger können Wärmepumpen, Elektroheizungen oder Kaminöfen genutzt werden.
Für diejenigen, die den Anbau nachträglich errichten, könnten auch sogenannte Heizmatten interessant sein. Die elektrischen Matten können in jeglichen Größen und Formen verlegt werden.
Der Bau eines Wintergartens hat viele Vorteile: Mann oder Frau kann so zusätzliche Fläche gewinnen, die ganz unterschiedlich genutzt werden kann. Ein verglaster Anbau am Haus verbessert auch den Wert der Immobilie und wertet das Eigenheim um ein Vielfaches auf. Bevor es aber an die Planung geht, sollten zunächst wesentliche Faktoren für den Bau berücksichtigt werden, allen voran die Genehmigung des Wintergartens, der Standort sowie die Dämmung und die Beschattung. Beim Material und der Optik des gläsernen Anbaus können Bauende aus einer großen Auswahl entscheiden.
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