Beim Hausbau fallen viele Entscheidungen an, das weiß jeder Bauherr beziehungsweise jede Bauherrin – und auch beim Dach müssen sich Hausbauende nicht nur für eine Dachform entscheiden, sondern ebenso für die Materialien der Dacheindeckung, die Anzahl und Ausrichtung von Dachfenstern, Gauben und Co. Bevor es aber so richtig losgehen kann, sollten sich Bauherren und -herrinnen mit den Basics rund um das Dach auskennen.
Damit dein Haus sowohl innen als auch außen vor starker Witterung, Wärme und externem Schall geschützt wird, bildet das Dach den oberen Abschluss. Zusätzlich werden auf den modernen Dächern heutzutage immer häufiger Photovoltaik- oder Solaranlagen installiert oder sogar ein Garten in luftiger Höhe errichtet. Also hat das Dach zurecht eine große Daseinsberechtigung im Hausbau. Die Auswahl an Dachformen, die Möglichkeiten zur Dachkonstruktionen oder Dachdämmung sind dabei so groß, dass Hausbauende teilweise den Überblick verlieren.
Für welche Dachform du dich beim Traumhaus entscheidest, hängt nicht immer nur von der Optik ab. Bei deiner Planung solltest du noch andere Kriterien einbeziehen, allen voran die Vorgaben aus dem Bebauungsplan oder dein Budget, aber auch die weitere Verwendung für Photovoltaikanlagen oder Ähnliches müssen bei dem perfekten Dach berücksichtigt werden. Deswegen überzeugen die verschiedenen Dachformen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Welche Dachform passt zu meinem Haus?
Beim Dachaufbau kann zwischen diesen beiden Möglichkeiten unterschieden werden.
Diese eignen sich nur für geneigte Dachflächen, da das Niederschlagswasser über die Dachabdeckung abgeführt wird. Bei dieser Variante befindet sich hinter der Dachabdeckung eine Luftschicht, die die sogenannte Hinterlüftung ermöglicht, dadurch kann Feuchtigkeit aus dem Dach abgeführt werden. Bei starkem Sturm oder Ähnlichem können bei dieser Konstruktion unter anderem Dachziegel herausgerissen werden, um das Dach an der offenen Stelle vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen, werden hier diffusionsoffene Unterspannbahnen auf den Dachstuhl getackert.
Hier ist ein Mindestgefälle von zwei Prozent vorgegeben, damit das Niederschlagswasser gleichmäßig vom Dach abfließen kann. Gedichtete Dächer kommen ohne Dachziegel aus, sie werden stattdessen großflächig abgedichtet. Dabei werden in der Regel Polymer-Bitumenbahnen, auch Dachpappe genannt, ausgelegt und miteinander verschweißt. Um die Abdichtung vor UV-Strahlung oder starken Temperaturschwankungen zu schützen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese abzudecken, unter anderem Schutzschichten aus Kies, Betonplatten, Gussasphalt oder Dachbegrünung.
Wer sich beim Dachbau für ein Flachdach entscheidet, der muss besonders gut auf eine optimale Abdichtung und Wärmedämmung achten, vor allem dann, wenn das Dach den KfW-Standards genügen soll.
Befindet sich zwischen der Abdichtung und der Wärmedämmung, den sogenannten Schalen, eine Luftschicht, so wird von einem Kaltdach gesprochen. Dabei ist die untere Schale (Tragschale) für die raumabschließenden, tragenden und wärmedämmenden Aufgaben verantwortlich. Die obere Schale dient dem Schutz vor Niederschlag und zur Ableitung des anfallenden Niederschlagswassers.
Der Aufbau eines Kaltdaches ist wie folgt: Die Wärmedämmung liegt auf der Tragschale, darüber liegt die Dampfsperre, darauf folgt ein Hohlraum zur Belüftung und darüber die Dachabdichtung.
Grundsätzlich sind Flachdächer als Warmdach konzipiert. Die tragenden Teile des Warmdaches befinden sich im Gegensatz zu seinem „kalten“ Pendant in dem Bereich der Wärmedämmschicht. Warmdächer werden deswegen auch einschaliges oder nicht belüftetes Dach genannt.
Warmdächer sind normalerweise so aufgebaut: Zwischen tragenden Bauteilen und Wärmedämmschicht wird die Dampfsperrschicht aufgebracht. Über der Wärmedämmschicht wird die Dampfdruckausgleichsschicht gesetzt und darauf folgt die Abdichtung.
Beim Umkehrdach wird im Gegensatz zum üblichen Warmdach die Wärmedämmschicht unterhalb der Dachabdichtung angebracht. Die Dachabdeckung ist somit zugleich auch Dampfsperre und sorgt dafür, dass Feuchtigkeit von innen nach außen geht, aber andersherum nicht. Da die Wärmedämmung äußeren Einflüssen standhalten muss, muss sie aus wasserabweisenden Materialien bestehen, wie zum Beispiel Polystyrol-Extruderschaum.
Neben diesen Typen gibt es auch eine besondere Möglichkeit, sein Dach zu gestalten – Das Gründach.
Ein begründetes Dach macht nicht nur einen Hingucker aus dem oberen Teil deines Hauses, sondern es erfüllt darüber hinaus eine wertvolle ökologische Funktion und bietet dir eine natürliche Dämmung – und deswegen werden Gründächer immer beliebter. Als Gründächer werden solche bezeichnet, die eine von außen sichtbare Bepflanzung zeigen. Deren Aufbau besteht aus verschiedenen Schichten, unter anderem der untersten Schicht als Dampfsperre, einer darauffolgenden Wärmedämmung, einer Abdichtung, einer Schicht zum Wurzelschutz, der Drän- und Filterschicht sowie der Vegetationsschicht, die dann letzten Endes begrünt wird. Bauherren und -herrinnen entscheiden sich aus verschiedenen Gründen für ein Gründach:
Neben den Vorteilen hat die grüne Bedachung auch negative Seiten, wie zum Beispiel der aufwendige Aufbau der einzelnen Schichten. Sind die einzelnen Schichten nicht ordnungsgemäß und fachgerecht ausgeführt, kann es auch zu Feuchtigkeitsschäden kommen. Deswegen sollten Hausbauende immer mit einem Experten zusammenarbeiten.
Das grüne Dach als Spezialform gefällt nicht zwangsläufig jedem Hausbauenden, deswegen müssen sie sich nach anderen Arten der Dacheindeckung umschauen. Hier haben Bauherren und -herrinnen die Auswahl aus verschiedenen Materialien, Formen und Farben. Hierbei werden in der Regel drei verschiedene Eindeckungen unterschieden:
Je nachdem, für welche Dacheindeckung du dich entscheidest, musst du die passende Unterkonstruktion wählen.
Das Dach zählt zu einem größeren Posten, wenn es um dein Bauprojekt geht. In der Regel belastet es dein Budget mit circa acht bis zehn Prozent der Gesamtsumme. Hier gibt es aber wie auch in vielen anderen Bereichen des Hausbaus einen großen Spielraum, was die individuellen Kosten betrifft – sprich, je nachdem, welche Materialien du verwenden möchtest, ob du das Dach in Eigenleistung eindeckst oder wie aufwendig es letzten Endes wird, je höher oder niedriger können die Gesamtkosten am Ende ausfallen.
Die Kosten für ein 120 Quadratmeter-Dach liegen im Durchschnitt bei 15.000 bis 40.000 Euro. Daran erkennst du bereits, wie individuell die Kosten ausfallen können.
Planst du auch den Dachbau in Marke Eigenbau, kannst du mehrere Tausend Euro im Gegensatz zu einem Standarddach durch einen Profi sparen. Allerdings ist der Dachaufbau, also die Dämmung und Eindeckung, sehr wichtig für dein Haus und hier solltest du dich nicht an der falschen Stelle sparen. Grobe Fehler und eine schlechte Dämmung könnten dich im Nachhinein teuer zu stehen kommen.
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