Nicht nur das Haus an sich, sondern auch das Dach sollte im besten Fall mehreren Generationen standhalten, deswegen müssen auch bei der Auswahl des Materials für den oberen Abschluss deines Traumhauses einige Faktoren beachtet werden, die sowohl die Optik als auch die Funktionalität und Langlebigkeit betreffen. Egal, ob klassischer Ziegel, günstiger Beton oder moderne Bleche − Bei der großen Auswahl an Dacheindeckungen ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei.
Bevor du dich für ein bestimmtes Material der Dacheindeckung entscheidest, heißt es erst einmal die Dachform beachten, denn nicht jedes Material eignet sich für jedes Dach. Bestimmte Dachneigungen erfordern Materialien, die eine höhere Festigkeit aufweisen, damit beim nächsten Sturm auch alles an Ort und Stelle bleibt. Im Gegensatz dazu eignen sich Ziegel und Co. bei Flachdächern zum Beispiel überhaupt nicht.
Darüber hinaus solltest du dir darüber Gedanken machen, welche Ansprüche du an das Material in Bezug auf die Lebensdauer, Wartungsintensität oder die Flexibilität stellst. Du möchtest dein Dach schnell und ganz klassisch eindecken? Dann kannst du unter anderem Zeit und Geld sparen, wenn du auf standardmäßige Lösungen zurückgreifst. Wer als Bauherr oder -herrin etwas besonderes auf dem Dach haben möchte, der entscheidet sich vielleicht für eine individuelle, dafür aber kostenintensive Variante.
Der Großteil der Hausbauenden greift für das Dach auf den Dachziegel aus Lehm oder Ton zurück. Kein Wunder – denn diese Art der Dacheindeckung hat sich schon bewährt und hält in der Regel eine kleine Ewigkeit (circa 50 bis 100 Jahre). Dachziegel sind in der Regel nur für geneigte Dachflächen geeignet und überzeugen mit ihrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Mit dieser Variante können Hausbauende schon ab circa 25 Euro pro Quadratmeter ihr Dach eindecken. Dachziegel gibt es in verschiedenen Formen, Farben und Qualitäten, deswegen sind nach oben hin keine Grenzen gesetzt.
Wer eine günstigere Alternative zum Dachziegel sucht, der kann es mit Betondachsteinen versuchen. In der Regel erkennen Laien kaum einen Unterschied zum klassischen Dachziegel. Die Dachsteine schlagen dafür mit einem geringeren Preis von circa 20 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Auch hier müssen Hausbauende keine Abstriche bei Farben oder Oberflächen machen, denn mittlerweile bieten Fachhändler bei Betondachsteinen ein großes Sortiment zur Auswahl an. Im Gegensatz zum Ziegel muss bei Beton als Material jedoch beachtet werden, dass es sehr viel schwerer vom Gewicht her ist, was zulasten der Statik gehen kann. Hier gilt es vom Fachpersonal prüfen zu lassen, ob die Eindeckung mit dieser Variante möglich ist. Der Nachteil dieser Eindeckung kann aber auch gleichzeitig zum Vorteil werden, wenn es um Sturm und Co. geht. Durch sein Gewicht ist der Betonstein nämlich nicht so anfällig für starken Wind.
Das seidenmatt schimmernde Schieferdach überzeugt immer mehr Hausbauende mit seiner einzigartigen Optik. Früher wurde diese Art der Dacheindeckung überwiegend im Norden Deutschlands eingesetzt, heutzutage entscheiden sich aber immer mehr Bauherren und -herrinnen für diese langlebige und ökologisch unbedenkliche Eindeckung. Ein großer Vorteil der Schieferplatten ist ihre hohe Lebensdauer (circa 100 Jahre) und ihre Beständigkeit, denn diese trotzen Wind und Wetter. Zusätzlich lassen sich individuelle Muster im Dach durch unterschiedliche Größen und Formen der Schieferplatten realisieren. Für diese Variante müssen Hausbauende das Budget mit circa 60-130 Euro pro Quadratmeter ein wenig mehr belasten.
Egal, ob Zink, Kupfer oder Aluminium – mit Metall setzen Hausbauende einzigartige Akzente auf ihrem Dach. Durch ihre Vielseitigkeit lassen sich die Bleche auf nahezu jeder Dachform realisieren. Außerdem überzeugen sie durch ihre einzigartigen Eigenschaften und ihre pflegeleichte Wartung. Wer auf Kupfer als Material setzt, der kann mit einer Lebensdauer von circa 100 Jahren rechnen. Um alles richtig zu machen und alle Vorteile dieser Materialien voll ausnutzen zu können, sollten Hausbauende allerdings auf eine richtige Eindeckung achten, um Rost oder Ähnliches zu vermeiden.
Faserzement besteht im Groben aus zwei Bestandteilen, und zwar Zement und einem Fasergemisch, und genau deswegen leidet der Faserzement bis heute unter seinem schlechten Ruf, denn früher wurden hier Asbestfasern verwendet. Heutzutage werden diese gegen Kunststofffasern ausgetauscht, die als unbedenklich gelten, was dem Faserzement einen neuen Auftritt auf dem Dach ermöglicht. Denn Faserzement überzeugt mit seinen feuerfesten und witterungsbeständigen Eigenschaften und der großen Auswahl an Farben und Eindeckungsmöglichkeiten zu einem relativ günstigen Preis von circa 25 bis 50 Euro pro Quadratmeter.
Bitumen – Fix eingedeckt
Bitumen werden hierzulande in der Regel auf Carports, Garagen und Flachdächern verwendet. Die Dachpappe ist schnell und einfach zu verlegen und zudem kostengünstig (circa fünf Euro pro Quadratmeter). Sie überzeugt darüber hinaus mit ihren guten Abdichtungseigenschaften und wird in den USA deshalb auch häufig für Steildächer verwendet. Die Lebensdauer der Eindeckung beträgt allerdings nur circa 20 bis 30 Jahre.
Reetdächer haben seit vielen Jahrhunderten Tradition in den Küstenregionen, weswegen sie sich dort perfekt in die Umgebung einpassen. Außerhalb dieser Gegenden werden Reetdächer seltener verwendet, obwohl sie mit einer guten Wärmedämmung und Wetterbeständigkeit punkten. Das liegt wohl auch daran, dass sich die Kosten für ein Reetdach im Rahmen von circa 100 bis 150 Euro pro Quadratmeter bewegen. Zusätzlich darf diese Variante wegen ihrer Feuergefahr nicht überall gebaut werden und muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen, die nicht jeder Bauherr oder jede Bauherrin gewährleisten kann.
Allgemein ist auch die Dacheindeckung ein individueller Kostenpunkt, welcher von der Größe des Daches, der Materialauswahl und der Eindeckung an sich abhängt. Wer nämlich das Dach in Eigenregie deckt, spart natürlich zusätzlich die Handwerkerkosten ein, was den Geldbeutel ein wenig entlastet.
Zusätzlich zu den Material- und den Handwerkerkosten müssen Hausbauende aber auch mit Kosten für unter anderem ein Gerüst rechnen, welches entweder gekauft oder gemietet werden kann. Hier belaufen sich die Kosten pro Quadratmeter auf circa fünf bis zehn Euro (Gesamtkosten: 800 bis 1.500 Euro). Wer saniert, muss auch die Kosten für die Abdeckung und Entsorgung des alten Daches mit einrechnen.
Insgesamt kannst du aber für die unterschiedlichen Dacheindeckungen mit diesen Kosten rechnen.
In jedem Fall lohnt es sich, verschiedene Angebote für die Eindeckung durch Profis einzuholen und die Kosten für die Materialien zu vergleichen. Wer jetzt zur günstigeren Variante greift, muss eventuell in Zukunft durch die Wartungsintensität oder die kurze Lebensdauer der Materialien draufzahlen. Darüber hinaus ist eine Eindeckung mit großen Platten schneller erledigt als die mit kleineren, womit du als Bauherr oder -herrin Kosten für die Handwerkerleistungen einsparst.
Solche Punkte müssen immer individuell betrachtet und für sich selbst abgewogen werden.
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