Stein auf Stein geht es bei den Maurerarbeiten Richtung Traumhaus. Um dabei zu einem fertig gemauerten Haus zu kommen, muss vieles beachtet werden, wobei die Mau(r)erarbeiten natürlich eine entscheidende Funktion dabei haben, sie beinhalten aber weitaus mehr als nur das Mauern. Bevor Häuslebauer so richtig loslegen können, egal ob selbstständig oder mit Fachfirma, müssen erst einmal ein paar wichtige Entscheidungen getroffen werden, zum Beispiel bei der Auswahl der verwendeten Steine oder des gewünschten Mauerwerks: Lieber einschalig oder doch zweischalig?
Wenn im Hausbau vom Mauerwerk die Rede ist, dann ist damit eine Verbundkonstruktion gemeint, bei der Steine im Versatz aufeinandergesetzt werden und so ein Mauerwerk entsteht. Dafür brauchen Häuslebauer nicht nur die Steine an sich, sondern auch Mörtel oder Kleber, um die Steine aneinander zu fixieren und sie somit an Ort und Stelle zu halten.
Dabei können die verwendeten Materialien und die Fertigungsarten zum Beispiel der Steine sehr unterschiedlich sein, weswegen auch alle Varianten ihre Vor- und Nachteile haben:
Wer auf einen früheren Vertreter im Hausbau setzen möchte, der entscheidet sich für einen Vollziegel. Vollziegel werden in der Regel aus Ton hergestellt. Als Vollziegel dürfen nur diejenigen bezeichnet werden, die aus mindestens 85 Prozent Ziegelmaterial bestehen. Diese Art von Ziegeln ist sehr schwer und bietet eine mittlere bis hohe Tragfähigkeit sowie gute Werte für den Wärme- und Schallschutz. Aufgrund ihres Gewichtes sind aber auch Speditionskosten in der Regel teurer, auch Farbunterschiede durch die Brennung im Kohleofen können entstehen, die manchen Bauherren oder manche Bauherrin stören könnten.
Im besten Fall lassen sich Hausbauende von einer Ziegelei in der Region beliefern, da dadurch Kosten eingespart werden können.
Hochlochziegel sind eine Art von künstlich hergestellten Mauerziegeln. Sie überzeugen durch ihre sehr gute Wärmedämmfähigkeit und sind ideal beim Bau von Niedrigenergie- und Passivhäusern. Hier überzeugen sie aufgrund ihres 25- bis 50-prozentigen Lochanteils, der die Wärme im Inneren hält und nicht so viel Energie nach außen abgibt, was bekanntlich wiederum Energiekosten einspart. Zudem bieten die Steine in der Regel einen guten Schallschutz, dafür aber nur eine niedrige bis mittlere Tragfähigkeit. Im Gegensatz zu den Vollziegeln sind die Hochlochziegel jedoch leichter und können somit besser transportiert werden.
Möchten Hausbauende ihre Wärmeschutzwerte weiter optimieren, können sie auch auf eine gefüllte Variante des Ziegels zurückgreifen (mit Mineralwolle oder anderen Dämmstoffen).
Du weißt, dass dein Nachbar eine Rockband besitzt und möchtest in keinem Fall von seiner Musik gestört werden oder du baust in der Nähe einer Hauptverkehrsstraße? Dann solltest du dich in jedem Fall für einen Kalksandstein entscheiden, denn der bietet optimalen Schallschutz. Aufgrund seiner hohen Masse wird er nur geringfügig von Schallwellen in Bewegung gesetzt, was für dich absolute Ruhe im Inneren deines Hauses bedeutet. Dadurch, dass er zu den Vollsteinen gehört, bietet er dir eine hohe Tragfähigkeit, allerdings eine weniger gute Wärmedämmung.
Eine weitere Variante, die du für den Bau deiner Mauern nutzen kannst, ist der Porenbetonstein. Anders als es der Name suggeriert, besteht dieser aber nicht aus Beton, sondern aus Branntkalk, Wasser und Quarzsand. Durch seinen Herstellungsprozess enthält der Stein 80 Prozent kleine Luftporen, weswegen er auch äußert leicht ist und darüber hinaus besitzt er eine gute Wärmedämmeigenschaft. Deswegen wird diese Art häufig bei Selbstbauern eingesetzt. Ein Nachteil ist allerdings, dass er aufgrund seiner Eigenschaften keine hohe Tragfähigkeit und einen geringen Schallschutz aufweist.
Besonders bei einer Verwendung im Keller solltest du auf eine ausreichende Abdichtung achten, da der Porenbetonstein im Gegensatz zu anderen Steinen leichter Wasser aufnimmt, was langfristig ungünstig ist.
Wenn sich Hausbauende für eine Art von Steinen entschieden haben, dann geht es an die Auswahl von Kleber, Mörtel und Co. − Für jede Art von Stein gibt es den passenden Werkstoff, damit eine optimale Verbundfestigkeit im Mauerwerk zwischen den einzelnen Steinen gegeben ist.
Bei der Auswahl des „passenden“ Steins für dein Mauerwerk ist natürlich neben den Eigenschaften des Steines auch der Preis ein wichtiger Faktor. Dieser wird auch von den Frachtkosten, der Größe, der Druckfestigkeit und Co. beeinflusst.
In jedem Fall kannst du dir merken, dass die Menge den Preis ausmacht – sprich: Je mehr Ziegel du kaufst, desto günstiger wird es in der Regel für dich. Teilweise kann es aber auch vorkommen, dass du ohnehin zur Abnahme von Paletten verpflichtet bist.
Aber nicht nur die verschiedenen Steine werden bei den Mau(r)erarbeiten unterschieden, sondern auch, wie das Mauerwerk insgesamt aufgebaut ist. Einschalig als monolithische Bauweise oder doch lieber zweischalig?
Schon seit immer werden Häuser auf klassische Weise Stein für Stein erbaut, dabei entsteht ein einschaliges Mauerwerk, das lediglich verputzt wird (außen und innen) und was durch die richtige Auswahl der Ziegel teilweise ohne Dämmung auskommt. Um allen energetischen Anforderungen gerecht zu werden, werden monolithische Mauerwerke in höheren Mauerwerksstärken erbaut, sprich – es werden einfach dickere Wände verbaut. Diese Bauweise hat in der Regel den Vorteil, dass Massivhäuser schneller erbaut sind. Außerdem punktet sie durch ihre Langlebigkeit.
Bei der zweischaligen Bauweise wird das tragende Mauerwerk vom Schall- und Wärmeschutz getrennt. Dabei liegt das tragende Mauerwerk innen und darauf wird ein Wärmeverbundsystem oder eine Kerndämmung gesetzt sowie ein optisches Verblendmauerwerk. Die äußere Mauer besteht in der Regel aus Klinker oder ähnlichen Verblendungen, um nicht nur eine schöne Optik zu gewährleisten, sondern auch um die Außenwand vor Witterungen zu schützen.
Werden die Kosten für beide Bauweisen verglichen, kann gesagt werden, dass die Materialkosten beim monolithischen Mauerwerk in der Regel höher ausfallen, weil hochwertigere Steine genutzt werden müssen. Die Lohnkosten fallen aber (teilweise) niedriger aus, da auf die aufwendige Dämmung verzichtet werden kann. In der zweischaligen Bauweise kann aber mit geringeren Energiekosten gerechnet werden, weil die Wärmedämmung trotzdem besser ist als im einschaligen Bau, was langfristig gesehen sehr positiv ist.
Wusstest du, dass sich laut einer Studie nur circa 12 Prozent der Hausbauenden an das Mauern hochziehen trauen? Wenn du deine Mauererarbeiten selbst erledigst, dann solltest du deine Planung grundsätzlich immer mit einem Profi besprechen. Der kann dir unter anderem auch zeigen, wie du im Allgemeinen vorzugehen hast. Dadurch, dass du selbst Hand anlegst, schonst du auch dein Bauherren/-herinnenbudget, denn der Rohbau macht circa ein Drittel der Gesamtkosten deines Projektes aus und wer dort sparen kann, entlastet sein Portemonnaie.
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