Die Politik und die Gesellschaft stellen immer mehr energetische Anforderungen an die Häuser von morgen. Auch Bauherren und -herrinnen möchten zunehmend nachhaltige Alternativen für ihre Traumhäuser finden. Deswegen gewinnt Nachhaltigkeit und ressourcenschonendes Bauen in diesem Sektor an Bedeutung. Was genau bedeutet aber „nachhaltiges Bauen“ beziehungsweise wie können Bauherren und -herrinnen nachhaltig bauen und was gilt es zu beachten? Hier werden alle wichtigen Fragen geklärt.
Nachhaltiges Bauen ermöglicht eine ressourcenschonende und möglichst natürliche Bauweise mit entsprechenden Materialien, für die weder die Natur noch die Umwelt belastet werden. Auch der Mensch steht im nachhaltigen Bauen im Mittelpunkt, denn der soll vom naturbelassenen Wohnen, frei von Schadstoffen und Co., genauso profitieren wie von den ökonomischen Vorteilen, die unter anderem ein Niedrigenergie- oder Passivhaus mit sich bringen.
Um wirklich nachhaltig zu bauen, müssen diese Faktoren in einem Haus vereint werden:
Im Rahmen der Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) und weiterer Anpassungen im baurechtlichen Bereich ist die Einhaltung gewisser energischer Standards unumgänglich geworden. Wie energieeffizient das eigene Haus allerdings gestaltet ist, hängt letztlich von den Wünschen des Bauherren bzw. der Bauherrinnen ab. Viele Hausbauende entscheiden sich auch für ein energiesparendes Haus, weil sie durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (kurz: KfW) entsprechende Förderungen erhalten, sodass sich Energie sparen doppelt lohnt.
Um dauerhaft einen niedrigen Energiebedarf zu realisieren, muss das Haus vor allem gute Wärmedämmeigenschaften besitzen.
Zusätzlich zu einer guten Wärmedämmung des Hauses können auch regenerative Quellen für die Energiegewinnung dazu beitragen, dass der Energiebedarf reduziert wird. Als regenerative Energiequellen können Sonnen-, Wind- oder Wasserkraft genutzt werden. Aber auch die Energie aus der Erde zum Beispiel mittels einer Erdwärmepumpe gilt als umweltschonend und energieeffizient. Durch eine leistungsstarke Photovoltaikanlage oder eine Solarthermie sind Hausbesitzer und -besitzerinnen in der Regel nicht mehr länger an externe Versorger gebunden.
Auch die Baustoffe, die beim Hausbau verwendet werden, sollten im besten Fall bis zu ihrem Weg auf die Baustelle eine gute Klimabilanz aufweisen sowie nachwachsend und für die Zukunft recyclingfähig oder abbaubar sein. Zu den nachhaltigen Baustoffen zählen:
Wer beim Hausbau alles im Einklang mit der Umwelt umsetzen möchte, der sollte sich die verschiedenen Baustoffe anschauen und die für sich beste Lösung finden.
Dämmstoffe lassen sich in verschiedene Kategorien einordnen, zum Beispiel synthetische, mineralische und organische Dämmstoffe. Im Gegensatz zu den synthetischen Dämmstoffen, die häufig Kunststoffverbindungen enthalten, bestehen die organischen größtenteils aus nachhaltigen und recycelbaren Materialien. Organische Dämmstoffe sind:
Aber auch bei der ökologischen Variante der Dämmstoffe müssen verschiedene Faktoren beachtet werden, damit diese wirklich nachhaltiger als konventionelle Alternativen sind. Aufwendige Transporte unter anderem von Schafswolle aus Australien verschlechtern die Energiebilanz des Materials enorm, sodass heimische Alternativen womöglich die umweltfreundlichere Lösung sind.
Bauherren und -herrinnen können sowohl außen als auch innen dafür sorgen, dass ihre eigenen vier Wände ökologisch sind. Wer sein Haus mit Ziegeln, Lehm und Stroh erbaut, der sollte unter anderem auch bei Böden, Farben und Lacken darauf achten, dass diese umweltfreundlich sind.
Mittlerweile gibt es in Baumärkten und im Fachhandel eine große Auswahl an Öko-Lacken und -Farben, die auf natürlichen Wachsen, Ölen oder Fetten basieren. Auch Bodenbeläge aus Holz, Kork oder Naturstein lassen sich immer häufiger in den Wohnräumen finden. Diese Materialien enthalten zum Großteil keine Schadstoffe und sorgen damit zusätzlich zu den ökologischen Baumaterialien für ein gesundes Raumklima.
Es gibt verschiedene Siegel, die Bauherren und -herrinnen zeigen, wie nachhaltig und ökologisch ein Baustoff wirklich ist. Dabei ist eines der bekanntesten Siegel das Öko-Siegel „Blauer Engel“ des Umweltbundesamts. Das kennzeichnet unter anderem, ob Baustoffe, Möbel und Co. zum Beispiel schadstoffarm sind oder ob diese aus nachhaltigem Forstbetrieb stammen. Das „natureplus“-Siegel bezeichnet besonders nachhaltige und ökologische Baustoffe und gilt als besonders streng in den Auflagen. Hier können sich Hausbauende also sicher sein, dass der gesamte Prozess des Baumaterials unter die Lupe genommen wird. Mit dem „Cradle2Cradle-Label“ können Hausbauende auf einen geschlossenen Kreislauf setzen, sodass alles wieder verwendet wird.
Es ist immer noch gängige Meinung, dass ökologisch-nachhaltiges Bauen mit viel höheren Kosten verbunden ist als der konventionelle Bau. Spezielle Baustoffe, entsprechende Fachkräfte und viele weitere Faktoren treiben die Kosten angeblich in die Höhe. Das Gerücht hält sich hartnäckig, lässt sich aber nicht immer bestätigen. Ein ökologisches nachhaltiges Haus zu bauen, bedarf in jedem Fall mehr Planung als das „normale“ Standardhaus. Zunächst sind auch die Anschaffungskosten für die Baustoffe teurer als die konventionelle Variante, aber Bauherren und -herrinnen müssen bei der Kostenbetrachtung auch die Zukunft miteinbeziehen, so lassen sich durch regenerative Energiequellen und den niedrigen Energiebedarf wiederum Kosten einsparen.
Zuletzt ist zu sagen, dass sich der Nutzen des nachhaltigen Bauens nicht nur in einem Preis widerspiegelt. Mit einem ökologischen Traumhaus unterstützen Hausbauende die Natur und gehen bewusst mit den auf der Welt zur Verfügung stehenden Ressourcen um, sodass die Lebensgrundlage für Kinder und Enkelkinder erhalten bleibt.
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